Die Katastrophe von Bangladesh… Ursachen und Konsequenzen

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Am Sonntag bei GÜNTHER JAUCH | Das Erste – Günther Jauch – Aktuelle Sendung.

Kann sich jemand noch an den Weberaufstand erinnern? Wie auch. Vor fast zweihundert Jahren begehrten die Weber gegen ihre Arbeitsbedingungen auf. Seither haben sich nur die Arbeitsplätze aus Europa verlagert, ebenso das Elend. Das nun hier niemand mehr erdulden muss, aber dennoch weiter existiert.

Vor 100 Jahren verbrannten mehrere 100 Näherinnen in einer Fabrik in New York. Die Toten waren zumeist in Kindesalter und fast ausnahmslos Frauen.  Die Empörung hat dazu geführt, dass die Arbeitsschutzbedingungen in NY und den Rest der USA verbessert wurde.

Aber die Empörung ist erst entstanden, als Kinder aus Angst vor dem Feuer zu hunderten auf die Straßen New Yorks klatschten und die Zeitungen die anschließende Empörung in der Öffentlichkeit durch die junge Nation trugen.

Was ist der Unterschied zwischen Bangladesh und New York? Nun in New York saßen die Profiteure im gleichen Land. Die Profiteure von Bangladesch sitzen im Ausland. Dort sitzt das Geld.

Und darin liegt die große Problematik: die Profiteure sind nicht die Betroffenen. Wenn die Firmen in Bangladesch geschlossen werden, die nicht den Arbeitsschutz nach was auch immer für einen Standard achten, würden sich die Profiteure irgendwoanders billige Arbeitskräfte beschaffen. Zweifellos bieten sich die entsprechenden Firmen auch schon an.

Das ist ein Versagen der Konstruktion, die wir Markt nennen. Und zwar im globalen Maßstab.

Das erinnert auch fatal an die Bankenkrise. Man muss Banken, die durch eigenes Handeln und Profitgier in Schwierigkeiten geraten sind unterstützen und das mit Steuergeld. Und dann machen die Banken wieder hoch spekulative Geschäfte bis sie wieder Staatsgeld brauchen. Der Staat läßt sich mit jeder Krise erpressen, da die Kosten der Staatshilfe vermeintlich geringer sind,  als die Kosten einer Bankenpleite.

Dann ruft man nach Gesetzen, die dann jedoch nicht kommen, weil man Angst hat, damit die Wirtschaft zu stark zu drangsalieren und damit der Konjunktur zu schaden.

Aus meiner Sicht sind für solche Probleme keine Lösungen möglich, solange jeder Beteiligte keiner einheitlichen Instanz gegenüber verantwortlich ist.  In den großen Wirtschaftskreisläufen versagen alle herkömmlichen Regelungsinstrumente.

Und solange das der Fall ist, werden wir regelmäßig Leichen auf der Straße finden.

 

Kategorie: politik

Geteilte Sicherheit – Sicherheit durch Teilen

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Die Entwicklung der Gesellschaft wurde durch das Internet und allen darauf basierenden Technologien beschleunigt. In dieser Geschwindigkeit wurden zuerst die Chancen ergriffen und dann die Risiken erkannt.

Die Bereitstellung von Informationen im Internet hat Wissen und dessen Verbreitung deutlich demokratisiert. Im einfachsten Fall hat das Internet geholfen, das Ritual sich jedes Jahr mit mehreren Kilo Telefonbuch nach Hause zu schleppen, nur um telefonisch „in Kontakt“ bleiben zu können, erspart.

Aber das Internet verbreitet Informationen nicht nur, es erlaubt auch, diese zu sammeln. Und da diese Informationen gleich strukturiert vorliegen, ist deren Verwendung ebenso schnell möglich. Das Internet wird damit nicht nur zur friedlichen, guten Bibliothek, sondern ist immer auch der Orwellsche Große Bruder.

Die letzten Tage in Boston geben aber auch eine andere Perspektive: Menschen senden die von ihnen gemachten Fotos und Filme an das FBI um deren Ermittlungen zu unterstützen.

Was also, wenn nicht nur Musik, Zeitungsartikel und Filme im Internet geteilt werden, sondern auch Fotos oder Videos die man an Stellen gemacht hat, wo Verbrechen begangen wurden, um damit die Polizei zu unterstützen – freiwillig. Niemand muss seine Videos und Fotos einfach so hergeben. Jeder kann auswählen, welchen Ausschnitt er der Polizei zur Verfügung stellt. Die Polizei jedoch erhält so wertvolle Unterstützung, die sie sonst nur durch die Errichtung eigener Kameras erhalten würde.

Damit zeigt sich, das Internet ist nicht nur wieder eine Bedrohung, weil die überall installierten Videokameras unsere Privatsphäre erspähen. Sondern das Internet kann auch eine Hilfe sein, die die Privatsphäre bewahrt. Wenn der Staat weiterhin die Privatsphäre schützt, die Einrichtung und Nutzung von Videokameras und alle anderen Techniken zum Schutze der informationellen Selbstbestimmung der Menschen reguliert. Im Gegenzug kann jeder Einzelne freiwillig helfen und Bilder und Videos bereit stellen.

Der Nährboden für eine solche Gesellschaft ist die freie, offene Demokratie. Hierfür muss jede Gesellschaft Risiken eingehen. Denn Privilegien lassen sich immer Mißbrauchen.

Fernseher sind Küchengeräte

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Was war man früher anspruchslos. Wenn eine Maschine gebraucht wurde, dann wurde gekauft was da war.  Heute muss Technik gleichzeitig gut aussehen, sehr gut bedienbar sein, immer mitgenommen werden können und immer kleiner werden.

Es gibt nur eine Geräteklasse, die sich diesen Trends nicht stellen muss: die Küchenmaschinen. Sie dürfen weiterhin groß sein. Meist auch nicht sehr intuitiv. Dafür bieten sie immer mehr Funktionen. Vergleichen Sie nur ihre alte Kaffeemaschine mit dem Automaten, der jetzt in der Küche thront.

Fernseher werden auch immer größer. Die Fläche an der Wand, die man jetzt mit den Geräten abdecken kann ersetzt im Extrem die herkömmliche Wohnzimmerschrankwand. Wurde diese früher drumherum gestaltet, ist der Fernseher nun der Wohnzimmerschrank um den vielleicht noch kleine Regale lose angeordnet werden.

Die letzte große Innovation am Fernseher scheint die Fernbedienung zu sein. Denn seither hat sich wenig geändert, dass das „Fern Sehen“ noch besser oder den Fernseher noch einfacher bedienbar gemacht hat. Im Gegenteil: jeder Fernseher kommt mit einer Fernbedienung daher, die mühelos den Vergleich mit der Armatur eines Space Shuttles stand halten kann. Oft begleitet mit kryptischen Symbolen auf kleinen Tasten, deren Funktion einem lange verborgen bleiben.

Der Ärger beginnt mit der Einstellung der Kanäle. Gelingt vieles noch mit einem einfachen Sendersuchlauf wird es problematisch, wenn man eine bestimmte Reihenfolge der Sender bevorzugt. Diese Einzurichten ist eine Qual auf Geräten, die zunächst ein intensives Studium der Bedienungsanleitung erfordert und dann eine Prozedur, die einen mühelos Tage fesseln kann. Wenn man dagegen vergleicht, welche Leichtigkeit heute mobile Endgeräte in der Bedienung bieten können und was sich mit einfachen Wischgesten dort alles anstellen läßt, so erscheint die Technik am Fernseher heute wie ein Faustkeil aus der Steinzeit.

Warum ändert sich das nicht? Warum wurden Fernseher hier nicht einfacher bedienbar? In meinem Freundeskreis häufen sich die Fälle, wo durch Tragik, Versehen oder einfach Stromausfall die Senderreihenfolge durcheinander geriet. Und so bleibt, weil die Änderung soviel Aufwand bedeutet. Gleiches gilt für die unzähligen Shopping-Kanäle, die sich nach dem Sendersuchlauf in der Programmierung des Fernsehers einnisten. Niemand nimmt den Schritt auf sich, diese eh nicht geliebten Programme wieder zu löschen und damit ein wenig mehr Überblick über die Programme zumindest teilweise zurückzugewinnen.

Stattdessen ist die meistgenutzte Taste die „Vorwärts“-Taste. Damit springt man solange durch die Programme, bis man beim gewünschten Sender landet. Gleiches Vorgehen bei der digitalen Musikbibliothek ist heute undenkbar. Das gilt auch für die eigenen Videos, die sich mittlerweile auch Massenhaft zuhause sammeln. Auch würde niemand so durch seine digitale Fotosammlung surfen. Am Fernseher ist das die Ultima Ratio. Der Faustkeil im Wohnzimmer.

Gleichzeitig locken die Fernsehgeräte mit immer neuen Auflösungen und dem Versprechen um noch bessere Bildqualität. Blöd nur, dass dennoch die Fernsehsender  oft nicht hinterher kommen, was die neuen Bilder angehen. Wie lange geistert HD schon durch die Fernsehwelt und wie lange hat es gedauert, bis es so viel Programme gab, die HD unterstützten, um die Investition zu rechtfertigen – Jahre.

Als ich durch die Studios lief, die für RTL die gesamte Palette an Daily Talkshows und „Wer wird Millionär“ produzieren, da fielen mir die Fernsehkameras auf, die mir noch aus der Zeit des Kamerakindes in der ZDF Sendung „1,2,3“ bekannt waren. Auf die Frage, warum diese Technik immer noch eingesetzt wird, wo doch heute immer mehr Auflösung von den Fernsehern geboten wird, antwortete der Guide, dass diese Kameras trotz ihres Alters eine Auflösung beherrschen, die noch von keinem Fernsehgerät ausgenutzt werden kann. Für die Fernsehsender ist es daher möglich, mit dieser teils 40 Jahre alten Technik zu arbeiten, und trotzdem HDTV zu senden…

Damit wundert es nicht, dass es Tablets im Wohnzimmer gibt. Angesichts der wenig ausgereiften Möglichkeiten, mit dem Fernseher das Internet zu nutzen, war es nur eine Frage der Zeit, bis eine neue Geräteklasse das Internet für das Wohnzimmer erschließt. Blöd nur: die Tablets bringen alles, was ein Fernseher kann, gleich mit. Und machen dabei vieles besser. Das ist wie eine Konkurrenz zwischen Mp3 und Plattenspieler. Fernsehen ist nicht tot, aber die Fernsehgeräte, die einem den Zugang dazu bieten, scheinen seit Jahren in einer Art Schockstarre jeder wirklichen Innovation und Weiterentwicklung zu entsagen.

Das ist zwar auch so bei Geschirrspülern. Aber die lassen sich nicht durch Tablets ersetzen.

Kategorie: Fernsehen, Internet, Wohnen

Warum nicht ein Buch schreiben…

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… denkt sich jeder einmal. Immerhin hat die große Demokratisierungsmaschine, das Internet, es erreicht, daß jeder von uns sein eigener Verleger werden kann – ist nicht mal teuer. Und dann kann man allen Leuten den Link von Amazon mit seinem eigenen Kunstwerk zusenden. Blöd bloss, dass neben den vielen Dingen, die das Internet für einen macht, eines nicht dabei ist: der Inhalt. Den muss man selbst erarbeiten.

Warum ich diesen Gedanken wieder aufwärme? Ich hab gerade „House of Lies“ von Martin Kihn gelesen. Und auf den knapp 300 Seiten habe ich manchmal gelacht, oft zustimmend genickt. Aber am meisten habe ich mich gewundert, warum ich das lese.

Das Buch ist offenbar genau aus dem im ersten Absatz beschriebenen Gründen entstanden. Und es fehlt, wie auch schon im ersten Absatz angedeutet, der Inhalt.

Hier die wesentlichen Inhalte in einer Zusammenfassung (in Klammern der ungefähre Fundort im Buch, für Leute, die überprüfen wollen, was ich hier schreibe):

  1. Die Beratungsbranche ist riesig. Die Umsätze sind gewaltig und wie man vielleicht als Aussenstehender schon immer vermutet hat, ist die dafür erbrachte Leistung oft fragwürdig. (Das lernt man innerhalb der ersten zwanzig Seiten)
  2. Ein Problem ist, dass die Beratung für den Kunden durch den Kunden bezahlt wird. Da man nur einen Folgeauftrag erhält, wenn dem Kunden gefällt, was man liefert, ist die Beratung oft nur eine Spiegelung der Einsichten und des Wissens der zu beratenden, verpackt in die Glaubwürdigkeit einer weltweit agierenden Beratungsfirma. (Das braucht schon die ersten 100 Seiten)
  3. Die Berater erfinden eine eigene Sprache, damit die Ergebnisse in 2. wichtiger, schwerer und nach mehr klingen, als sie sind. (Kommt gleich zu Anfang des Buches)
  4. Warum werden die Berater überhaupt geholt? Um eigene Ideen im Unternehmen zu verkaufen, weil Vorschläge von Beratern immer ernster genommen werden als die, welche von den eigenen Mitarbeitern kommen? Die verblüffend einfache und einleuchtende Antwort: weil die Unternehmen es sich leisten können. Da ist zu viel Geld im Laden, und Berater schöpfen das einfach ab.  (Um das herauszufinden, muss man sich bis zur Mitte des Buches durchgekämpft haben)
  5. Es gibt zwei Arten von Einsätzen, die ein Berater haben kann: a) Einsätze, bei denen man unzählige Mengen an Informationen zu verarbeiten hat und b) Einsätze, bei denen gar keine Information zu Art, Inhalt und Ziel der Aufgabe besteht.
  6. Miles & More und alle anderen Punktesammelsysteme sind bullshit. Und der Grund ist simpel: selbst wenn man die Punkte zusammensammelt wie Staub in der Wohnung, der Gegenwert ist immer minimal. (Hierzu muss man sich fast bis zum Ende durchkämpfen).

Ansonsten ist das Buch eine Ansammlung nicht gerade interessanter Erlebnisse (Feedback Seminar, Einsatz bei einer Reifenfirma, Alltag in einem Beratungsunternehmen).

Aber es gibt auch eine Sonnenseite für alle die, die sich für das Thema interessieren: es gibt eine Serie in Anlehnung an das Buch. Und im Gegensatz zum Buch ist den Autoren eine Menge eingefallen.

 

Wichtige Mitteilung und Verfahrensanweisung

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Anläßlich der auf uns zukommenden Ostertage hier aktuellen Verfahrensanweisungen für Ostern 2013, herausgegeben vom Bundesamt für Brauchtumspflege:

1. Entgegen den Mitteilungen aus Presse/Funk und Fernsehen wird Ostern nicht verschoben. Dies gilt ebenso für die kirchlichen wie heidnischen Feiertage.

2. Erstmalig wird in diesem Jahr, weiss als Farbe für zu versteckende Ostereier oder andere Gaben zugelassen, wenn diese dem Brauchtum entsprechend im Freien versteckt werden sollen. Die Farbe weiss darf aber nicht mehr als 33% der jeweiligen Oberfläche der Gabe ausmachen. Für Gaben, die nur innerhalb von geschlossenen Räumen versteckt werden, bleibt es beim absoluten Weissverbot.

3. Aufgehoben wird auch die Pflicht zur Verwendung gekochter Eier als Beigaben, wenn diese im Freien platziert werden. Da die Temperaturen niemals 4° Celsuis übersteigen, ist deren Lagerung im Freien analog der Lagerung im Kühlschrank unbedenklich, wenn die auch außerhalb der Osterfeiertage üblichen Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden.

4. Verboten ist die dem Brauchtum wiedersprechende Erstellung und Pflege von Schneemännern. Diese sind endweder deutlich zu Osterhasen umzugestalten oder abzubauen. Die örtlichen Ordnungsämter sind angewiesen, einzugreifen, sobald die Verwechslungsgefahr zu Brauchtümern besteht, die dem Winter zuzuordnen sind und damit der aktuellen Jahreszeit nicht entsprechen.

5. Die Pflicht alle im Freien versteckten Gaben auch zu finden (oder finden zu lassen) wird aufgehoben. Da die Temperaturen auch verderbliche Güter lange frisch halten, können diese auch noch Ostermontag/-dienstag oder an anderen Tagen konsumiert werden. Das Risiko dass sich  Tiere daran vergiften oder Dritte in Mitleidenschaft gezogen werden, ist angesichts der klimatischen Verhältnisse eher gering.

6. Ergänzend zu Nr. 5 gilt daher zusätzlich in diesem Jahr: alle noch versteckten Gaben sind ab Ostermontag 00:00 Uhr Allgemeingut.  Jeder Finder kann diese an sich nehmen. Ein Anspruch an Rückübertragung an den ursprünglich gedachten Empfänger besteht nicht.

Wir vom BAfB wünschen Ihnen frohe Feiertage und dicke Handschuhe.

Kategorie: Internet, Ostern

Darwin Award…

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Für alle,  die die Seite noch nicht kennen, hier: http://www.darwinawards.com.  Diese Seite hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen, die sich sehr dumm angestellt haben, und dabei zu Tode gekommen sind ein kleines Denkmal im Internet zu setzen.

Die meisten Stories sind sehr skurril und grenzen an die Erfindungen durchgedrehter Autoren von zynischen Komödien. Aber die Seite verbürgt sich dafür, nur richtige Meldungen aufzunehmen.

Und heute habe ich eine. Aber keine die für den richtigen Award kandidieren kann, sondern nur eine, die einem eine ehrenhafte Erwähnung einbringt.

Ein besoffener Kölner musste aufs Klo, das aber von seiner Freundin besetzt war. Also stellte er sich kurzerhand an sein Schafzimmerfenster und pinkelte aus dem Fenster. Dabei verlor er das Gleichgewicht und stürzte auf die Strasse (in seine eigene Pisse hoffentlich)… wer es nicht glaubt: http://www.welt.de/regionales/koeln/article114649733/Betrunkener-Mann-stuerzt-beim-Pinkeln-aus-Fenster.html.

Kategorie: Internet, Köln

Scheinheilige und Heuchler

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Es ist grad groß in Mode, sich über die üppigen Gehälter von Vorständen zu beklagen.
Und noch mehr Mode ist es, hierzu Vorschläge zu machen, wie diese zu bezahlen sind.

Diese Diskussion kann man in zwei Teile teilen:
1. Sind es nur die Manager, die sich unheimlicher Reichtümer per Gehaltsbescheid versichern oder gibt es da noch andere?
2. Woran bemisst sich eigentlich, was wer „verdient“? Und wer kann das festlegen?

Wer sagt eigentlich, das Günther Jauch seine 10,5 Millionen pro Jahr wert ist? Immerhin ein Salär von knapp 4.500 Euro je Sendeminute… Warum darf Bastian Schweinsteiger eigentlich 13 Mio Euro pro Jahr einstreichen? Das ist aber immerhin etwas mehr als Heidi Klum und Sebastian Vettel, mit 12 Mio Euro pro Jahr einstreichen können. Immerhin bekommt de Trainer Jupp Heynckes nur 5 Mio Euro. Ohne Prämien. Immerhin schafft es Dieter Bohlen pro DSDS Show auf 1,2 Mio Euro. Übrigens verdient Till Schweiger auch so viel… Dagegen nehmen sich die Gagen der Tatortkommissare von 80.000-120.000 Euro pro Folge minimal aus. Natürlich muss hier auch gefragt werden, ob Peer Steinbrück für einen Vortrag wirklich 25.000 Euro verdient hat.

Ob die alle Wert sind, was die verdienen? Man sollte der Vollständigkeit hier erwähnen, dass unsere Politiker allesamt deutlich, DEUTLICH, drunter liegen. Ungefähr auf dem Niveau eines Vorstandes einer kleinen Genossenschaftsbank, wenns hoch kommt.

Und das bringt uns zur nächsten Frage: Was ist das „richtige“ Salär? Kann es das überhaupt geben? Nun zuerst einmal sollten wir uns ansehen, wie die Gehälter zustande kommen. Bei den Vereinen entscheiden Manager, die mit den Einnahmen des Vereins kalkulieren, wieviel sie einem Spieler geben können. Darüber geben sie dann auch einmal im Jahr den Mitgliedern Auskunft. Die Mitglieder können sich immerhin mit der Abwahl der Manager bedanken, falls sie damit unzufrieden sind.

Wie ist das mit dem Gehalt von Hr. Jauch? Nun hier entscheiden die Leute der ARD drüber. Diese müssen sich aber nicht den Nutzern ihrer Anstalt, den Zuschauern gegenüber rechtfertigen. Im Gegenteil. Wenns mal nicht reicht, wird ne Erhöhung der Gebühren durchgedrückt. Wodurch die nötig wurde und ob das Geld gut angelegt ist, spielt dabei keine Rolle.  Das also gerade Hr. Jauch sich an einer solchen Debatte beteiligt, ist zumindest fragwürdig. Der nutzt die Erhöhung der Gebühren sicherlich um im Hintergrund höhere Gagen raus zuhandeln.

Bei Dieter Bohlen ist es das Kalkül der Verantwortlichen von RTL. Die erhalten immerhin Einnahmen aus Werbung für DSDS und können sich ausrechnen – ob sich das rechnet. Und auch hier sind am Ende die Aktionäre in der Lage, eine solche Entscheidung abzustrafen.

Bei dem Tatort, einen wesentlichen Teil, wenigstens meines Sonntagabends, ist zu beobachten, dass dieser insgesamt immer weniger Kosten darf, obwohl die Ansprüche hier immer sehr hoch sind. Aber vielleicht ist ja auch Hr. Jauch zu teuer, um sich ein richtiges Budget für den Tatort leisten zu können.

Aber was lernen wir daraus? Nun, es gibt wahrscheinlich nicht das gerechte Gehalt. Aber was es geben kann, ist das (in Piratensprech) transparent vereinbarte Gehalt. Nicht kommt nicht im Hinterzimmer aufgrund von guten Beziehungen oder anderer  Methoden zustande, sondern im Rahmen eines Entscheidungsprozesses, der für aussenstehende nachvollziehbar ist. Es würde also überall dort, wo viel Geld von vielen eingesammelt wird um es Einzelnen zu geben, helfen, bei der Festlegung des Gehaltes dieser wenigen Privilegierten die Meinung der Finanzierer einzuholen. Wenn bei Aktiengesellschaften die Aktionäre darüber entscheiden dürfen, würde das schon was bringen. Bei den Anstalten des öffentlichen Rechts könnte man Parlamente der Nutzer für sowas einrichten. Die könnten dann festlegen, was ein Jauch im Jahr für seine Talks wert ist. Ob dann ein gerechtes Gehalt dabei rauskommt ist nicht so wichtig, als das eine Summe herauskommt, die von denen, die die Kosten dafür tragen auch in Ordnung ist. Ich kann damit Leben, dass Hr. Winterkorn 20 Millionen bekommt. Der VW Konzern kann es sich leisten und wenn Winterkorn an dem Erfolg Anteil hat, dann sollte er davon auch ein Teil abbekommen. Das dabei Erfahrungsgemäß immer mehr Geld für den Einzelnen raus kommt, als für der Anteil am Gewinn für den einzelnen VW-Arbeiter ausmacht, ist eigentlich unwichtig, solange die, die das Bezahlen das ok finden.

Zum Schluss: ein Freund von mir wurde nach seinem Studium gleich bei Boeing als Ingenieur angestellt und bekam eine viertelmillion Dollar pro Jahr. Wir waren alle baff. Aber er musste damit auch gleichzeitig akzeptieren, dass ihn Boeing mit einer Kündigungsfrist von 1 Tag wieder loswerden konnte. Er lernte schnell, dass ein Ingenieur von Boeing schon mal die Hälfte seines Gehaltes beiseite legt, weil er immer damit rechnen muss, ein halbes Jahr ohne Job zu sein. So gesehen, ist Gehalt oft auch eine Risikoprämie. Wer also mehr verdienen will, sollte auch bereit sein, mehr Risiken zu tragen.  Der Vergleich hinkt nur ein wenig. Oft freuen sich Leute in höheren Positionen gerade über die Kombination guter Gehälter und Absicherung für alle Risiken. Darin liegt die eigentliche Ungerechtigkeit.

Sich Privilegien mit dem Argument der höheren Belastung und besonderen Leistung zu sichern, dann diese Privilegien auch dann zu erhalten, wenn man weder die höhere Belastung noch die besondere Leistung bringt, ist ungerecht.

Kategorie: politik

Tatortgetwitter…

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Jeden Sonntag gönne ich mir das neudeutsche „Second Screen“-Erlebnis.

Tatort hat eine feste Twitter-Fangemeinde, die sich sehr kritisch mit jeder Wendung der Handlung und allem drumherum eines jeden Tatorts auseinander setzt. Das hat manchmal Witz, ist oft profan und gibt aber zuverlässig die Einstellung wieder, die die reine Einschaltquote nicht wiedergibt.

Gestern hat nun Till Schweiger seinen ersten Tatort geliefert. Und das nicht mal schlecht: es ging actionreich zu, war ein wenig selbstironisch und bis auf eine sehr unglaubwürdig in Szene gesetzte Staatsanwältin, hielten sich die anderen Kreativitäten der Drehbuchschreiber im Rahmen der gängigen Klischees und Formen der aktuellen Krimi-Kunst. Vergleiche mit „Die Hard“ kamen öfter, sind aber falsch: „Die Hard“ war eine auf Spannung und Action ausgelegte Materialschlacht. Tatort will aber mehr: intelligente, knifflige Ermittlerarbeit (zum Mitgrübeln), sozialkritische Realitätsaufarbeitung (für den Bildungsauftrag) und gebrochene Ermittlerfiguren (für das „Leute wie Du und Ich“-Gefühl) in kritischen Privatlebensituationen (für das „Die kochen auch nur mit Wasser“-Gefühl) zeigen.

Damit kann man sich deutlich schlimmer verheben, als der Tatort gestern. Aber die Twittergemeinde lästerte mehr oder weniger nur an Schweiger rum. Dabei sei hier mal eine Lanze für den Herrn gebrochen: er hat versucht, den Redakteuren beim ARD mal ein wenig mehr Freiheiten abzuluchsen, als den Schreiberlingen sonst im Tatort gewährt werden. Mehr Experiment im Tatort führt automatisch auch zu mehr „Schwund“. Nicht jede kreative Idee ist auf der Mattscheibe auch noch cool.

Aber wenn das nun endlich dazu führt, dass mehr experimentiert wird, dann war das gestern tatsächlich ein guter Tatort, einer nämlich der allen Tatortschreibern mehr Freiheiten gibt.

Ich freue mich auf Borowski, ärgere mich inzwischen über Münster, weil der Handlung nur noch gegen Humor tauscht und sah mal die Lindholm gern. Ich finde die Rostocker Kollegen des Polizeirufs sehr gut, hab noch nie was mit den Berlinern anfangen können. Auch bei Borowski und den Rostockern twittere ich, aber da aus der Lust am Teilen. Bei den anderen um mich zu amüsieren.

 

Kategorie: Internet

Elend der Orientierungslosigkeit…

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Es scheint fast ein Jahrhundert her, dabei sind es gerade mal 12 Jahre, als ich das erste Mal auf der Cebit war und dort ein Spektakel ungeheuren Ausmaßes miterlebte. Jeder musste mit seinem Stand und seine Produkte dort vertreten sein, es gab jede Menge Eimer, in die man seine Visitenkarte packte und jede Menge Termine mit gut gekleideten, total hippen Leuten, die die neue eierlegende Wollmilchsau vermarkten wollten (richtige Erfinder traf man damals selten, ebensowenig wie Leute mit echten Branchenkenntnissen). Und irgendwie fragte man sich schon damals, was ist das für ein Zirkus?

Mein Freund hatte am Stand von Siemens seinen Dienst zu verrichten, gleich gegenüber dem Stand von T-Mobile. Der T-Mobile Stand war in Kooperation mit Viva (seit wann ist Viva nicht mehr auf der Cebit oder anders herum, was wollten die eigentlich jemals da?) offenbar angetreten, alle umliegenden Hallen zu beschallen. Mein Freund hatte eine harte Woche neben den kreischenden Teens und den lärmenden Bands. Nicht das es ansonsten leise zuging – jeder Stand machte irgendwie Tamtam… Die Mischung hats dann auch nicht besser gemacht.

Und was kam bei einem solchen Cebit Besuch raus? Vertriebskontakte. Und meist nicht mal das. Oft waren enttäuschende Folgemeetings die Konsequenz, in der die vollmundigen Messeversprechungen langsam den Fakten wichen.

Aus meiner Sicht hat sich bis heute nicht viel an der Situation geändert. Die Cebit war damals eine Messe ohne Profil, und ist es bis heute geblieben. Wenn die Veranstalter von mehr Qualität statt von Quantität schwärmen ist das in der Tat zu begrüßen, aber es fehlt immer noch die Lösung zur Frage: welche Qualität strebt die Cebit an? Wer soll sich dort heimisch fühlen? Die Jungs von IBM? Die unzähligen Softwareschmieden? Startups, die zwischen beiden Welten pendeln? Die Mobilfunker, die gerade erst Barcelona hinter sich haben?

Wenn nun die Veranstalter sagen, sie haben eine höhere Entscheiderdichte, und mit dem Schwerpunkt auf Startups sind sie auf dem richtigen weg, klingt es für mich wie eine Presserklärung eines Startups im Abschwung des Internethype vor 12 Jahren.  Die haben sich nicht geändert.

Kategorie: Internet

10 goldene Management-Regeln

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Die folgenden Regeln sind für alle diejenigen, die entweder eine Managementposition mit Personalverantwortung innehaben oder diese anstreben.

1. Wofür tragen Sie die Verantwortung

Entgegen den Unterlagen, die mit der Anstellung kamen, tragen Sie keinerlei Verantwortung für Ihr Personal. Das gilt in zweierlei hinsicht: sie müssen sich a) nicht um das Befinden Ihrer Mitarbeiter kümmern oder sich darum bemühen es zu verbessern und b) auch nicht Fehltritte ihrer minderbemittelten Untergebenen gegenüber anderen vertreten. Die einzige Personale, für die Sie vollen Einsatz zeigen müssen, sind Sie selbst und Ihre eigene Karriere. Es ist durchaus opportun, ihre Mitarbeiter für dieses Ziel zu opfern.

2. Information ist die einzige Währung die zählt

Gehen Sie sparsam mit Informationen um. Diese sind die eigentliche Währung, die man in einem Unternehmen gegen alle möglichen Leistungen tauschen kann. Dies ist aber nur solange der Fall, wie die Information neu ist und erst wenigen bekannt. Je älter oder weiter verbreitet (oder beides), desto wertloser ist diese Gut. Aber keine Sorge, es ist nicht so knapp wie richtiges Geld. Mit Ihrem Zugang zu Management Meetings erhalten Sie jedes Mal einen neuen Bestand an verwertbaren Informationen. Diese nur dann weiter zu geben, wenn es Ihnen nützt ist Ihre eigentliche Aufgabe.

3. Organisieren Sie Ihre Unschuld

Treffen Sie Entscheidungen niemals allein. Sorgen Sie dafür, dass Sie entweder einen anderen Manager mit „eingebunden“ haben, und fesseln Sie ihn damit gleichermaßen an der Entscheidung und deren Konsequenzen. Wenns schlecht läuft, müssen Sie und Er gehen. Wenn nicht, teilen Sie zwar den Erfolg, aber das ist immerhin besser als gar keinen Erfolg. Die große Kunst allerdings ist es, die Verantwortung in ein Gremium zu verlegen. Dieses Gremium bekommt Entscheidungsvorlagen, die dann zwischen dem, der die Entscheidung braucht und dem Gremium solange hin und her wechseln, bis entweder der Grund für die Entscheidung entfällt, oder derjenige der Sie braucht das Unternehmen verlassen hat. Sollte es dennoch mal zu einer Entscheidung kommen, erstellen sie keine Protokolle. So sind zwar der Nachwelt die einzelnen Vorschläge, die an das Gremium heran getragen wurden überliefert, aber nie, für welchen Vorschlag man sich nun entschieden hat. Das gibt Raum für spätere Dementis. Sie brauchen sich deshalb nicht zu schämen, die anderen im Gremium werden ähnlich vorgehen wollen.

4. Immer im Bild aber nicht informiert

Lassen Sie sich über alles, was passiert regelmäßig Statuberichte geben. Fordern sie kurze Statusberichte an, die man in maximal 2 min gelesen und verstanden haben muss. Laden Sie jedem Mitarbeiter, der kritische Sachverhalte oder gar rote Ampeln in die Berichte einfügt zu Detailgesprächen ab 20 Uhr ein, gern auch vor sieben Uhr morgens.  Das prägt auch beim Mitarbeiter die entsprechende Kultur für den richtigen Status. Da die meisten Aufgaben Ihrer Mitarbeiter nicht so einfach sind, kommt dabei immer eine wichtige Information unter die Räder. Und mit dem Fehlen dieser Information können Sie sich immer rausreden.

5. Sachkompetenz ist was für Spinner

Und Sie sind ja noch gut bei Trost, daher ist es nicht wichtig, ob Sie sich in der Materie, über die Sie entscheiden, auskennen. Gesunder Menschenverstand muss reichen. Wenn nicht, war die Entscheidungsvorlage falsch. Merken Sie sich das: Sie können immer jeder Sachkompetenzdebatte entgegen treten mit folgenden Aussagen:

„Das kann ich so nicht nachvollziehen, bitte bessern Sie das nach!“

„Warum stehen hier Anführungsstriche und dort nicht?“

„Hier fehlt mit xxx (setzen Sie hier alles ein, was sie vermissen)!“

Wichtig auch: wenn Ihre Mitarbeiter etwas bearbeiten, schreiben diese ihnen lästigerweise oft Statusberichte (meistens auf Ihre Anforderung, siehe auch Pkt 4) . Fordern Sie immer wieder knappe knackige Formulierungen. Ihre Mitarbeiter werden schnell verstehen, welche Art von „Neusprech“ sie einsetzen müssen. Diese kryptischen Formulierungen werden nach Wochen zu Geheimbotschaften in Klartext. Jeder kann sie lesen aber keiner verstehen. Dieses Neusprech ist dann auch eine gute Basis für Ihre guten Dementis.

6. Holen Sie sich nie Rat von Ihren Mitarbeitern

Das wäre ja noch schöner. Nur weil der Kerl oder die Olle schon seit Jahren den Job macht, hat die oder der noch lange nicht so viel Ahnung wie sie! Bloss nicht Fragen, sondern immer mit dem Brustton der Überzeugung reden, was ihnen gerade einfällt. Und wenn es doch mal falsch war – kein Problem. Soweit es in einem Management Meeting war, oder einem anderen geschlossenen Kreis unter Kollegen, erfahren Ihre Mitarbeiter ohnehin nur das, was Sie ihnen erzählen. Und da es ihren Kollegen im Management ähnlich ergeht, werden die Sie im Notfall auch  nicht verpetzen.

7. Zeitdruck schafft Ruhe

Setzen sie alle Termine mit ihren Mitarbeitern so kurz wie möglich an. Mindestens jedoch kürzer als die Mitarbeiter es für sinnvoll halten. Setzen Sie sie unter Druck, in kurzen Stichworten zu sprechen um Sie zu informieren. Damit sind die Leute genauso schnell aus Ihrem Büro wie sie reinkommen sind, und sie können sich endlich wieder der Kontaktpflege und ihrer Karriere widmen.

8. Gezielte Widersprüchlichkeit

Schaffen Sie ein wenig Spannung und Unsicherheit unter ihren Mitarbeitern, in dem Sie immer wieder widersprüchlich agieren. Diese Unsicherheit ist hilfreich, weil ihre Mitarbeiter dann mehr Zeit brauchen um zu erkennen, was sie wollen, und dabei oft auch falsch liegen. Das hilft bei der jährlichen Gehaltsbesprechung, bei Feedback (immer wieder gern genommen „Sie müssen mehr Stakeholder Management betreiben!“, „Sie müssen sich mehr in den Empfänger ihrer Botschaft hineinversetzen!“, „Sie müssen besser zuhören, damit Sie verstehen, was ihr Gesprächspartner von ihnen will!“). Beispiel für sowas ist immer der Klassiker: sprechen Sie an, dass Sie für offene Kommunikation sind, und falten sie den Ersten, der sich Ihnen gegenüber offen ausdrückt vor der Mannschaft zusammen. Sie werden sehen, das wirkt Wunder!

9. Der Erfolg der Anderen ist Ihrer!

Sollte doch mal einer ihrer Mitarbeiter eine gute Idee haben, die wider Ihrer Erwartung erfolgreich ist, können Sie sich immer noch als stolzer Vorgesetzter in Position bringen, der seinen Mitarbeiter in allen Belangen beraten und unterstützt hat. Aber machen Sie sich keine Sorgen: im Erfolgsfalle werden in der Regel ohnehin nur die Unbeteiligten ausgezeichnet. Und wenn Sie bis hierhin alles richtig gemacht haben, sind Sie so unbeteiligt, dass Ihnen die Auszeichnung garantiert ist.

10.  Der Homo oeconomicus ist sinnlos

Befreien Sie sich vom Zwang rational zu sein. Der wahre Erfolg liegt in der Verwirrung. Je weniger Ihre Kollegen (und Konkurrenten) Sie einschätzen können, umso besser.  Je näher Sie der Verhaltensweise eines autistischen Psychopathen kommen, umso besser. Das macht Sie unabhängig von menschlichen Interaktionen, die nur zu unangemessenen Vertraulichkeiten führen können und gibt ihnen die Freiheit sich jederzeit für das was ihnen in den Sinn kommt zu entscheiden. Und da eh kein Sinn in Ihren Handlungen und Entscheidungen liegt, ist jede wohlformulierte Antwort zur Frage „Warum?“, und sei sie noch so haarsträubend, richtig, solange Sie sie nur gut verkaufen. Aber das können Sie,  sonst wären Sie nicht in Ihrer Position.