Archiv für den Monat: Juni 2015

Aus der Traum…

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Es gibt immer wieder Spott und Hohn für alle diejenigen, die sich ein Produkt aus dem Hause Apple kaufen – zu teuer, zu wenig Freiheiten bei der Benutzung und eher ein Spielzeug als ein ernstzunehmendes Produkt.

Dem konnte ich bisher nur entgegenhalten, dass
– die Alternativen nicht minder Beschränkend sind in der Art, wie der Benutzer gegängelt wird. Android Smartphones erfordern eine Menge Zusammenarbeit mit Google, bei dem ich nicht sicher bin, ob ich vom Kunden nicht zum ausschlachtbaren Datenlieferanten mutiere. Die Freiheiten, die ich dann wiederum bei der Installation von Produkten habe, muss ich mir mit der Komplexität der richtigen Auswahl erkaufen. Aber immerhin: es gibt mehr als einen App-Store, Music Store, etc.
– das mit dem Spielzeug relativiert sich mittlerweile: alle Smartphones werden zu Spielzeugen. Richtig was für Profis kriegt man nur mit deutlichen Anpassungen – oder eben selbst gemacht.

Bleibt der Preis. Den habe ich bisher damit verteidigt, dass es schon einfacher ist, sich dem Apple-Universum anzuschließen, dass es dann auch benutzerfreundlicher ist. Was aber auch nicht mehr stimmt. Jede Version von iOS bringt neue Einstellungsmöglichkeiten – und die Administration des eigenen Produktes kann zur Qual werden beim durchwursteln der Einstellungsmöglichkeiten.
Der zweite Grund einen solchen Preis zu akzeptieren ist, dass ich Kunde bleibe – nicht Produkt werde. Apple will nicht meine Daten, macht damit auch nichts und verdient gut an der Hardware, die die Firma verkauft. Den Bedarf die Daten der Benutzer auszuschlachten um weiter Umsatz zu machen hat Apple nicht.

Das war immer der wesentlichiste Grund: welche Plattform kann man sonst noch nutzen, wo ich nicht mit günstigen Preisen in ein Datenopferdasein gelockt werde?

Und nun? Jetzt stellt sich heraus, dass das von Apple so hochtrabend gepriesene Commitment nichts gilt. Das Betriebssystem OS X hat einen schwerwiegenden Fehler, den Apple schon seit fast neun Monaten kennt – und nicht behebt. IOS ähnlich.

Und dabei hat Apple noch auf der WWDC getönt, dass sie nicht nur nicht an den Daten der Kunden interessiert sind, sondern sich dem Schutz dieser Daten verpflichtet fühlen. War das nur Marketing?

Und wofür zahle ich den höheren Preis? Für nicht gut getestete Software, die durch mittelintelligente Hacker zum auspionieren und belauschen benutzt werde kann und Hardware, die zwar schön aussieht, aber hässlichem Missbrauch Tür und Tor öffnet?

Microsoft hat vor Jahren aus der Kritik gegenüber dem Internet Explorer als Einfallstor für alle Hacker gelernt und seine Anstrengungen in diese Richtung mustergültig gesteigert. Heute ist der IE in vielen Belangen nicht nur Standardkonform sondern auch sicher programmiert. Und was nützt es Microsoft? Ist das verlorene Benutzervertrauen wieder zurückgewonnen worden? Nein. Das scheint endgültig weg zu sein.

Was wenn Apple das gleiche Schicksal ereilt?

Kategorie: apple, Internet, iphone