Kategorie-Archiv: Internet

Was am Fortschritt ein Rückschritt ist…

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Gestern kam im ZDF zu wie üblich nur für Randgruppen zugänglicher Zeit eine Reportage über Innovationen und die Macher hinter diesen im Silicon Valley. Diese sehr sehenswerte Reportage endete etwas negativ. Da war von dem Chef der Innovationsprojekte bei Google zu hören, dass die Forschung in der Biologie den Wandel von der verständnisgewinnenden Erforschung zur Ingenieurdisziplin, die neues schafft bewältigen wird.

Für mich klang das ein wenig da nach genetischen Ingenieuren, die schon in Blade Runner rumliefen.

Claus Kleber endet damit, dass die Kultur in der Innovationen erschaffen werden im Valley eher unkritisch ist, also immer voranschreiten ohne über die Konsequenzen zu reflektieren, und in Europa eher skeptischer ist, also eher zögerlich und darauf bedacht, was die Innovation anrichten könnte an ungewollten Folgen.

Ich fand das ist das falsche Thema.

Das Thema ist, wie Innovationen entstehen. Ich würde es begrüßen, wenn Universitäten die Treiber und Organisatoren der Forschung wieder würden. Im Gegensatz zu Unternehmen sind Universitäten offen. Sie sind da um Wissen zu teilen, nicht zu monopolisieren. Es ist auch ein Ort, in dem Diskurs stattfindet und damit neben der Forschung der Versuch der Bewertung des Erreichten erfolgt. Das gilt in zweierlei Richtungen. Universitäten diskutieren nicht nur wie eine Innovation einzusetzen ist, oft setzen sie auch die Agenda, was als nächstes der Forschung bedarf. Und das ganz offen und nachvollziehbar für Jedermann. Daneben sichern Universitäten, dass ein Teil des Wissens geteilt wird. Auch heute schon forschen Universitäten mit Mitteln von Unternehmen. Nicht alles wird dadurch öffentlich erforscht. Aber es bleibt immer was bei der Universität „hängen“.

Unternehmen ersetzen Universitäten

Was aber, wenn wie im Valley, die Forschung in den Unternehmen vollständig erfolgt. Die setzen nicht nur die Agenda, was erforscht wird und fokussieren dabei sicher nur auf den Bereich, der wirtschaftlich sinnvoll ist. Die Gefahr, dass dabei Krankheiten oder Missstände, die sich nicht wirtschaftlich ausbeuten lassen, nicht angerührt werden. Der afrikanische Kontinent ist voll von solchen Problemen.

Welche Ziele die Forschung erfüllt, wird nicht im Diskurs, sondern in den Konzernzentralen hinter verschlossenen Türen entschieden 

Daneben wir der Zugang zu den Ergebnissen nur gegen Geld ermöglicht. Damit wird nicht nur das mögliche Produkt aus der Erfindung zu einem mit Patenten geschützten Gut. Auch die anderen in der Forschung angefallenen Informationen. Wie und was davon tatsächlich weiter verfolgt wird, obliegt dem Unternehmen und nicht mehr dem Diskurs einer Universität.

Unternehmen streben nicht nach Entwicklung einer moderneren Gesellschaft – es geht nur ums Geld

Und schließlich: Innovationen sind immer mit Nachteilen für irgendwen verbunden. Damit muss eine Gesellschaft ohnehin klar kommen. Der einzige Bereich der bei Innovationen zählt ist, wie groß die Anzahl derer ist, die von ihr profitieren. Je schneller die Vermarktung kommt, desto geringer wird dieser Anteil, denn mit jeder Innovation entsteht ein neuer Monopolmarkt, den das Unternehmen so lange wie möglich ausbeuten will.

Darin liegt aus meiner Sicht die Bedrohung.

Was die Verlage nicht verstehen…

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… es gibt viele Dinge, die einen als sonst eingefleischten Zeitungsleser irritieren.

Insbesondere der Umgang der Verlage mit dem Medium Internet.

Jüngstes Beispiel ist dieser Hinweis auf der Seite des Kölner Stadtanzeigers:

Kommentar nur zwischen 8-21 Uhr

Kommentare nur zwischen 8-21 Uhr. Nicht das es ohnehin nicht schon schwer genug wäre, einen Artikel beim Stadtanzeiger zu kommentieren. Hierzu muss man sich in einer anderen Internet-Plattform registrieren – der Login, den man beim Stadtanzeiger hat reicht dafür nicht…

Aber der Verlag tut so, als würden Angebote im Internet Öffnungszeiten haben. Deswegen kann man bei Amazon ja auch nur zwischen 8 und 18 Uhr online bestellen…

Es ist ja nichts verwerfliches daran, wenn man Kommentare vor der Veröffentlichung vorher prüfen will auf sachliche Inhalte. Und die Leute, die das tuen, müssen auch nicht nachts arbeiten. Aber warum nicht einfach den Benutzer darauf hinweisen, dass sein Kommentar unter Umständen erst am nächsten Tag erscheint. Dann würde man wissen woran man ist, seinen Kommentar noch loswerden können.

Mit einer solchen Aussage wird man nur abgeschreckt, weil er so wirkt als ob Kommentare nur zu bestimmten Zeiten willkommen sind. Das verschreckt.

Kategorie: Internet, Medien

Ende des Hypes? Droht Apple jetzt der Absturz?

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Der Blätterwald raschelt. Es steht nicht gut um den Konzern, der mit sovielen i-Tüpfelchen soviele Branchen und Märkte umgekrempelt hat.

Offenbar steht bevor, was bei einem großen Erfolg immer droht: das iPhone wird sich immer weniger gut verkaufen. Erstens haben es bereits sehr viele, zumindest von denen, die es sich leisten können. Und zweitens ist es keine so große Innovation mehr. Das erste iPhone stach mit seinem berührungsempfindlichen Display hervor. Die zweite Generation öffnete die Plattform für die Apps, die es seither auf allen Plattformen gibt. Seither sind die Innovationen je Generation von Gerät immer kleiner oder unauffälliger – einfach viel weniger Innovativ ausgefallen.

Und nun? Bricht jetzt Apple zusammen? Keine Ahnung.

Aber ich könnte mir ein paar Sachen vorstellen, die Apple machen könnte, damit das iPhone noch etwas länger „brennt“ und für Kunden attraktiv wird:

  1. Die Bedienung und die Einstellungen wieder vereinfachen. Anfänglich war alles am iPhone einfach, weil es entweder dem Alltag abgeschaut war und somit einfach zu verstehen und zu erlernen. Und es gab anfänglich auch nicht viel, das man Einstellen und Anpassen konnte. Das hat sich mittlerweile geändert.
    Ich betreue nebenher Senioren, die auch alle Smartphones haben – und zwar die Android Variante. Dort wie auch beim iPhone erkenne ich das gleiche Problem: die Leute haben es zwar, aber es richtig einzustellen und zu benutzen, daran hapert es auf beiden Plattformen. Hilfestellungen für Senioren, bessere Suchfunktionen für Einstellungen könnten helfen. Zugegeben, das ist nicht sehr innovativ. Aber so haben alle Produkte von Apple angefangen: einfach zu bedienen und gut gemacht.
  2. Datenschutz. Apple verdient im Gegensatz zu den Konkurrenten nicht mit den Daten der Kunden, sondern „nur“ durch die Verkaufserlöse für die Hardware und die darum herum gestrickten Services. Dies noch konsequenter zu tuen macht es für immer mehr Kunden interessant.
  3. App Store und iTunes für mehr unabhängige Entwickler und Musikstudios öffnen. Apple sollte seine Vertriebsplattformen so ausbauen, dass es kleinere Content-Produzenten, seien es nun Software-Buden, Musikproduzenten, Literaten, Dichter einfacher fällt, diese Inhalte über iTunes zu vermarkten. Dabei könnte auch die Marge fallen. Allein dieser Schritt würde Apple nochmal näher an die eigentliche Zielgruppe bringen: die Kreativen, deren Inhalte dann einfach über die i-Geräte konsumierbar sind. Vorausgesetzt, die Inhalteanbieter geben den Preisvorteil an die Kunden weiter.

Meine Ideen sind nicht besonders originell, gebe ich zu. Und vor allem: sie sind keine technischen Innovationen. Sie sind Anpassungen an der Qualität der Software und der Ausrichtung der Services, die Apple anbietet. Aber Innovation ist nicht immer nur neue Technik.

Neue Problemzone? Der Smartphone-Nacken?

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Immer häufiger findet sich der Hinweis auf Haltungsschäden ausgelöst durch das Starren auf das Smartphone in den Medien.

Daneben gibt es immer mehr Hinweise auf die Gefährlichkeit dieses Tuens in der Öffentlichkleit.

Ich frage mich, ob das nicht übertrieben ist? Ich frage mich, ob eine solche Diskussion vor 40 Jahren auch statt gefunden hätte? Und meine Antwort ist zu 1. ja, zu zweitens nein.

Warum?

Ganz einfach.

Die Diskussion ist übertrieben und entsteht nur dadurch, dass in unserer multimedialen Welt jede Nachricht, und sei sie noch so klein, aufgebauscht und als News auf „allen Kanälen“ verbreitet wird. Da Aufmerksamkeit ein knappes Gut ist, suchen die Medien nach Dingen, die die Menschen interessiert  („Ups, das passiert mir ja auch ständig…“), durch eigene Betroffenheit daran festkleben („Kann mir das auch passieren?..:“) oder bei einem schnellen Blick sofort interessiert aufnehmen und als Gossip weiterverbreiten können („Habt ihr schon gelesen…“).

Das die Debatte eigentlich keinen Sinn macht, sollte jedem gleich klar werden, wenn man sich vor Augen hält, dass es gleiche Körperhaltung entsteht, wenn man sich in der U-Bahn mit dem Lesen der Zeitung beschäftigt. Die starrt man in genauso einer Haltung an. Und wer dann noch zur Bildungselite gehört und sich durch die Bleiwüste der FAZ quält, der hat dabei nicht mal den Entspannungsmoment des kurzen Artikels der nach dem Beenden ein Wenden der Zeitung und damit Gelegenheit zur Haltungsänderung geradezu herausfordert.

Wurden deswegen vor 40 Jahren Zeitungsleser auf das Problem aufmerksam gemacht bzw. haben sich Ärzte damit beschäftigt?

Warum dann jetzt?

Es gibt zu viel Quellen für die Verbreitung von Nachrichten, dass die Nachfrage nach Nachrichten das Angebot übersteigt. Konsequenterweise wird die Produktion von Nachrichten vorangetrieben und dabei möglichst schmissige Themen genutzt. Nachrichten haben immer auch eine Relevanz. Natürlich ist diese sehr individuell. Für einen Nicht-Smartphone-Besitzer ist die Diskussion um solche Schäden vielleicht weniger interessant, als für jeden anderen.

Alles um im Urwald der Medien als der bunteste Vogel die Aufmerksamkeit des ziellos umherstreifenden Nutzers, Lesers, Sehers zu erhaschen.

Das sich die Nachricht vor 40 Jahren nicht verbreitet hat, kann aber auch Ursache eines Komplotts gewesen sein. Warum sollten die Zeitungen ihre Leser über die derart schädliche Wirkung der Lesehaltung informieren. Das wäre doch sicher kontraproduktiv gewesen. Möglicherweise wird aus dem gleich Grund für den Nackenschaden auch nur das Smartphone verantwortlich gemacht – die Zeitungen hoffen auf reuhig rückkehrende Leser…

 

Kalter Entzug – wie das Drama begann.

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Am Montag begann mein Smartphone zu spinnen. Es schien sich aufgegangen zu haben. Reagierte langsam auf Eingaben oder gar nicht. Nach einer Weile reagierte es gar nicht.

Voller Panik wandte ich mich an den Service. Der vermutlich Vierzehnjährige hinter dem Schalter schaute bedächtig auf mein Gerät, so als würde ein Juwelier ein defektes Faberge-Ei untersuchen.

„Ich werde es erstmal entlasten“ sprach der Guru des Supports. Und dann löste er den Reset aus. Nicht, das ich das nicht auch schon getan hätte, aber der Habitus verriet, er hatte WIRKLICH AHNUNG.

Und nachdem sich das so entlastete Smartphone nicht von seiner stoischen Ruhe abbringen lassen wollte, kam der nächste unvermeidliche Schritt der Auskünfte, die dem Kunden beim Support ereilen:
„Oh,oh. Das müssen wir wohl einschicken. Dauert mindestens 10 Tage.“
„Aber das ist mein Telefon! Gibt es keine Möglichkeit, das zu beschleunigen?“
„Nein. “
„Ich bleibe also 10 Tage ohne Smartphone?“
„Mindestens.“

Die Informationen sanken langsam in mein Bewusstsein. Zuerst hörte es sich nicht so schlimm an.

Später auf dem Fahrrad begann der Prozess des Vermissen: keine Musik oder Hörbuch als Unterhaltung während der Fahrt auf der B9.

Auch kein Podcast zum Einschlafen.

Und Aufwachen musste mit nur einem Wecker funktionieren – der zweite würde erstmal in den ewigen Supportgründen verschwinden.

Und mal kurz eine Runde Carcassonne zwischendurch? Auch nicht.

Aus der Traum…

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Es gibt immer wieder Spott und Hohn für alle diejenigen, die sich ein Produkt aus dem Hause Apple kaufen – zu teuer, zu wenig Freiheiten bei der Benutzung und eher ein Spielzeug als ein ernstzunehmendes Produkt.

Dem konnte ich bisher nur entgegenhalten, dass
– die Alternativen nicht minder Beschränkend sind in der Art, wie der Benutzer gegängelt wird. Android Smartphones erfordern eine Menge Zusammenarbeit mit Google, bei dem ich nicht sicher bin, ob ich vom Kunden nicht zum ausschlachtbaren Datenlieferanten mutiere. Die Freiheiten, die ich dann wiederum bei der Installation von Produkten habe, muss ich mir mit der Komplexität der richtigen Auswahl erkaufen. Aber immerhin: es gibt mehr als einen App-Store, Music Store, etc.
– das mit dem Spielzeug relativiert sich mittlerweile: alle Smartphones werden zu Spielzeugen. Richtig was für Profis kriegt man nur mit deutlichen Anpassungen – oder eben selbst gemacht.

Bleibt der Preis. Den habe ich bisher damit verteidigt, dass es schon einfacher ist, sich dem Apple-Universum anzuschließen, dass es dann auch benutzerfreundlicher ist. Was aber auch nicht mehr stimmt. Jede Version von iOS bringt neue Einstellungsmöglichkeiten – und die Administration des eigenen Produktes kann zur Qual werden beim durchwursteln der Einstellungsmöglichkeiten.
Der zweite Grund einen solchen Preis zu akzeptieren ist, dass ich Kunde bleibe – nicht Produkt werde. Apple will nicht meine Daten, macht damit auch nichts und verdient gut an der Hardware, die die Firma verkauft. Den Bedarf die Daten der Benutzer auszuschlachten um weiter Umsatz zu machen hat Apple nicht.

Das war immer der wesentlichiste Grund: welche Plattform kann man sonst noch nutzen, wo ich nicht mit günstigen Preisen in ein Datenopferdasein gelockt werde?

Und nun? Jetzt stellt sich heraus, dass das von Apple so hochtrabend gepriesene Commitment nichts gilt. Das Betriebssystem OS X hat einen schwerwiegenden Fehler, den Apple schon seit fast neun Monaten kennt – und nicht behebt. IOS ähnlich.

Und dabei hat Apple noch auf der WWDC getönt, dass sie nicht nur nicht an den Daten der Kunden interessiert sind, sondern sich dem Schutz dieser Daten verpflichtet fühlen. War das nur Marketing?

Und wofür zahle ich den höheren Preis? Für nicht gut getestete Software, die durch mittelintelligente Hacker zum auspionieren und belauschen benutzt werde kann und Hardware, die zwar schön aussieht, aber hässlichem Missbrauch Tür und Tor öffnet?

Microsoft hat vor Jahren aus der Kritik gegenüber dem Internet Explorer als Einfallstor für alle Hacker gelernt und seine Anstrengungen in diese Richtung mustergültig gesteigert. Heute ist der IE in vielen Belangen nicht nur Standardkonform sondern auch sicher programmiert. Und was nützt es Microsoft? Ist das verlorene Benutzervertrauen wieder zurückgewonnen worden? Nein. Das scheint endgültig weg zu sein.

Was wenn Apple das gleiche Schicksal ereilt?

Kategorie: apple, Internet, iphone

Warum ist Google gefährlich?

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Das Internet ist vergesslich. Und nichts für Leute mit viel Zeit oder der Muße sich auf eine Sache zu lang zu konzentrieren, daher meine Antwort in aller Kürze:

Google vernichtet freien Handel und fairen Wettbewerb im Internet.

Immer noch da? Dann hier meine Begründung.

Google ist ein/hat ein/gründet auf einem Monopol.

Da Google von sehr vielen Menschen genutzt wird, kann Google unermesslich viel Geld mit der Vermarktung der Daten dieser Menschen verdienen. Dieses Geld nutzt Google um andere Dienstleistungen zu finanzieren – dh. um diese Dienste kostenlos anzubieten – zur Sammlung von noch mehr Daten führen.

Das Problem: es gibt nur ein Unternehmen, dass so groß ist, dass es auf diese Art und Weise Geld verdienen kann. Google. Und damit ist es in einer Art Monopolmarkt.

Kein anderes Unternehmen, kann einen vergleichbaren Anteil am Markt für Suchen im Internet für sich beanspruchen. Der Anteil am Markt für Suchmaschinenmarketing macht eigentlich schon deutlich, dass es sich um ein Monopol handelt.

Wem das nicht reicht: nur im Monopol kann der Anbieter einer Leistung den Preis für sein Produkt unabhängig von der Nachfrage setzen. Wenn man die Preisbildung beim Suchmaschinenmarketing betrachtet, ist es genau das: der Preis wird von Google gesetzt. Der Kunde kann nur entscheiden, ob er das Produkt kauft oder nicht. Einfluss auf den Preis hat diese Entscheidung nicht.

Google vernichtet die Entwicklung von Leistungen und Produkten im Internet.

Da das Finden von Leistungen/Diensten im Internet über Google erfolgt, weiß Google genau, was gesucht wird. Aber werden die Ergebnisse auch objektiv dargestellt? Immer wieder werden die Suchergebnisse von Anbietern von Leistungen als manipuliert dargestellt. Aber ob dem so ist, kann niemand sagen, der Algorithmus ist Googles Geheimnis. Wir haben keine andere Suchmaschine, die uns einen Vergleich ermöglicht (nur ein kurzer Hinweis auf den Begriff „Monopol“…).

Anbieter von Leistungen die mit Googles Leistungen konkurrieren, werden von den Benutzern nur gefunden, wenn Google diese anzeigt. Und wenn Google diese Anzeige auf die hinteren Seiten, hinter den von Google selbst erbrachten Leistungen versteckt, kann kein Konkurrent überleben.

Google blockiert die Entwicklung neuer Produkte und Dienste.

Einen Teil der riesigen Gewinne, die Google einfährt fließt in die Entwicklung von neuen Betriebssystemen (Android, Chrome OS), Autos, andere Internet-Dienstleistungen, was auch immer.

Dabei bietet Google diese Produkte kostenlos an. Dadurch werden andere Anbieter konkurrierenden Produkten gleich aus dem Markt gedrängt, da diese mit einem kostenlosen Produkt nicht konkurrieren können. So werden mit den Gewinnen im Internet andere Märkte „bereinigt“.

Mit Android erschließt sich Google neue Einnahmen durch die mobile Suche und die Möglichkeit die Benutzer jederzeit zu orten. Wieder neue Daten, die der Konzern für den Gelderwerb vermarkten kann.

Wie geht es weiter? Wird es bald das kostenlose Google Car geben, dass dann die Autoindustrie ruiniert?

Doch: was ist die Lösung? 

Keine Ahnung. Nur eines ist sicher. Monopol sind nur kurzfristig „schmerzfrei“. Wenn sie lang genug bestehen, ist der daraus entstehende Schaden immens. Wer das nicht glaubt, kann sich ja nur die Kosten für den Aufbau der Wirtschaft in den ehemaligen Staaten des real existierenden Sozialismus ansehen. Dort hatte jedes Unternehmen/Produkt sein Monopol. Dort gab es ebensowenig Wettbewerb.

Und was ist das besondere an dem Phänomen Google?

Nichts. Es gibt eine ähnliche Entwicklung im Bereich des Handels mit Konsumgütern, wo sich Amazon anschickt eine ähnliche Position aufzubauen wie Google im Suchmaschinenmarkt (… in Ermangelung eines anderen/besseren Begriffs spreche ich hier von Markt, obwohl man es besser Suchmaschinenmonopol nennen sollte).

Ebay hat eine ähnliche Marktposition bei Versteigerungen von Privat zu Privat. Und versucht damit den Kleinanzeigen-Markt aufzuräumen.

Facebook hat den Markt für Social Communities vollständig im Griff. Mit WhatsApp hat man sich auch gleich den bedeutendsten Konkurrenten einverleibt.

Ich habe zu wenig recherchiert, um die Liste fortzusetzen. Aber da sind noch viel mehr. Und in allen Märkten, die im Internet entstehen, scheint es sich immer auf die gleiche Weise zu entwickeln: es kommt ein Anbieter mit aller Macht in den Markt, bietet sein Produkt so lange wie möglich kostenlos an, um dann alle anderen Konkurrenten allein dadurch auszustechen, dass diese nicht die Anzahl an Kunden erreichen um jemals kostendeckend arbeiten zu können. Wenn dann das Monopol entstanden ist, merkt man an der Preispolitik, was der Mangel an Alternativen bedeutet. Ebay hat seine Provision auf 10% des Verkaufspreises angehoben. Und mangels Alternative ist diese Änderung zwar viel kritisiert worden – aber die Kunden arbeiten weiter mit eBay. Sie haben keine andere Wahl.

Wenn jemand für dieses Problem einen Vorschlag hat, einfach mal einen Kommentar abgeben.

Kategorie: Gesellschaft, Internet

Big Data – Mehr ist mehr…

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Die Diskussion um Big Data geht in drei Aspekten in die falsche Richtung:

Ist Big Data neu? 

Nein. Es gab schon immer viele Daten. Doch vor Jahren waren diese einfach zu viel, um sie mit den Mitteln der Datenverarbeitung zu bearbeiten. Das betfach aber nicht alle große Datenbestände: z.B. die Daten in den Rentenversicherungen waren immer auswertbar. Die Datenbestände für die Ermittlung der Telefonrechnung waren ebenso enorm, aber handhabbar.

Big Data ist neu, als dass sie sich auf die große Menge an unstrukturierten Daten bezieht: eben die einzelnen Logfile Zeile eines Webservers, der in jeder Zeile mindestens dreihundert Einzeldaten ablegt. Diese Daten entstehen so schnell und mit einer solchen Datenmenge, dass diese in eine strukturierte Form zu bringen und dann zu analysieren, dazu geführt hätte, dass die Ergebnisse nicht dann da gewesen wären, wenn Sie gebraucht würden.

Das eigentlich neue an Big Data ist, dass z.B. das Logfile von vorhin nicht einfach in eine Datenbank gepackt wird. Das würde klassischerweise die Zerlegung jeder Logfilezeile in ein komplexes Datenmodell bedeuten, um später aus der Datenbank vernünftige Analysen zu erhalten. In den neuen Big Data Konzepten, wird jede Zeile als solche abgespeichert. Jede Zeile wird aber doppelt und dreifach gespeichert mit jeweils einem Schlüssel, um die Daten zu sortieren. Z.B. einmal verknüpft mit einem User, verknüpft mit einer Zeit. Damit wird zuerst einmal die Information dreimal gespeichert – aus vielen Daten werden nun noch mehr Daten. Aber nun kann auf drei verschiedene Weisen auf diese Daten zugegriffen werden. Z.B. Was hat der Benutzer bei seinem letzten Besuch als letztes gemacht? Hierfür wird das entsprechende Datum aus dem Speicher geholt und dann analysiert. Dh. es wird weniger Zeit für das finden der Daten im Heuhaufen gebraucht, so dass mehr Zeit besteht, diese dann auszuwerten. Denn da die Logfilezeilen so wie sie entstanden sind, gespeichert wurden, müssen diese erst wieder aufbereitet werden, damit aus den Daten eine Information wird.

Bedeutet der Besitz  von viel Daten gleichzeitig mehr Macht, wirtschaftlichen Erfolg?

Wie schon im vorangegangenen Abschnitt dargelegt: es gibt einen Unterschied zwischen Daten und Informationen. Das vorhanden sein von Daten ist allein noch kein Wert. Und es bringt auch nichts. Erst eine Information macht einen Wert aus, den man nutzen kann.

Damit aus Daten Informationen werden, muss ein leitender Gedanke bestehen, um diese zu interpretieren. Und hier beginnt das Problem: ohne eine solche Bewertung von Daten, sind diese also nutzlos. Wenn also große Datenbestände vorhanden sind, aber keine Idee besteht, wie diese zu nutzen sind, und welche Information daraus gewonnen werden kann, sind diese Daten in sich nutzlos.

Und hier beginnt das Problem: die meisten Datenbestände sind einfach so da. Niemand hat eine Idee,wie diese zu kombinieren sind und was daraus zu lesen wäre. Es gleicht dem Verhalten eines Messis: alles sammeln, nichts wegwerfen. Dann entsteht ein großer Haufen, der dann immer im Weg steht, aber keinen Wert in sich hat.

Heute entstehen solche Datenberge immer häufiger, so dass die Unternehmen sich die Frage stellen, wie sie damit noch Geld verdienen können. Das gleicht einem Messi, der dann zwar viel gesammelt hat, aber ohne Ziel und einfach nur des Sammelns wegen. Und nun steht er mit einem Berg von Sachen dar, die so wild gemixt sind, dass sich nichts vernünftiges damit anstellen läßt. Und so geht es den Unternehmen auch. Nicht alle ihre Datenberge enthalten Schätze oder lassen sich mit angemessenen Aufwand zu Informationen verarbeiten.

Daher ist eigentlich die Frage, warum die Daten überhaupt sammeln. Wenn man nicht weiss, wozu und wenn man sie nicht mehr braucht, sollte man sich davon befreien. Big Data erzeugt in den meisten Fällen nur Geld für die Unternehmen, die andere Unternehmen beraten, wie mit vielen Daten umzugehen ist. Für die ist Big Data eine wahre Goldgrube: mit immer mehr Unternehmen und Organisationen die wie irrsinnig einfach nur sammeln, wird  die Beratungsleistung, daraus später Informationen zu gewinnen sowas wie die Lizenz zum Gelddrucken. Die Nachfrage entsteht von selbst, die Lösungen sind nur temporär, da sich nicht nur eine Antwort auf die Frage, wie ein Datum auszuwerten ist, geben läßt, werden hier Baustellen aufgemacht, die den Beratern die Kassen nur so vollspülen. Und dass dabei jemals etwas rauskommt, ist nicht sicher.

Wenn also der Gedanke des Sammelns von Daten nicht schon mit möglichen Zielen verbunden ist, führt die ganze Sammlung zu nichts.

Braucht die Wirtschaft „Big Data“?

Offenbar. Sie schreit nach mehr Befreiung von Datenschutzregeln, damit alles und jedes Datum gespeichert werden kann und so lange gespeichert werden kann, wie es technisch möglich ist.

Aber wozu? Heute schon scheinen die Unternehmen mit der Verwaltung der Datenbestände länger beschäftigt zu sein, als diese nutzbar zu machen. Und solange ein Unternehmen nicht dadurch das es sammelt Geld verdient erscheint diese Übung reichlich unsinnig.

Ausserdem: selbst wenn die Sammlung von Daten Geld einbringt, heisst es doch in den meisten Fällen nicht nur, dass alles besser wird für den Kunden. Es zeigt einen interessanten Punkt in der Diskussion: Google sammelt Daten über viele Dienste, die dem Benutzer kostenlos zur Verfügung gestellt werden, solange er seine Daten für alle möglichen Zwecke Google kostenlos zur Verfügung stellt. Welche Wert haben diese Daten? Möglicherweise den Wert, den die alternativen Dienste, die diese Leistungen so anbieten, dass die Daten des Benutzers nicht weiterverwendet werden, dem Benutzer abverlangen, für die eigentliche Leistung.

Wir brauchen keinen „modernen“ Datenschutz. Die Prinzipien nur die Daten zu speichern, die benötigt werden, sind wirtschaftlich sinnvoll und vor allem vor dem Hintergrund, dass die Datenmengen von niemanden sinnvoll über einen großen Zeitraum gesichert gespeichert können.

Wenn ein Unternehmen sich nicht von den Daten trennen kann, die es hat, dann muss es hierfür Kosten akzeptieren (Datenhaltung, Datenschutz, etc.). Wenn es hierzu keine Möglichkeit gibt, Geld mit den Daten zu verdienen, wird die Lust am Sammeln automatisch vergehen. Das Datensammeln mit Risiken verbunden ist, unter anderem den der Verletzung des Datenschutzes, stellt eine wichtige Hürde dar, den Datenumfang der gesammelt wird, zu begrenzen. Es wird sicher brauchen, bis sich diese Erkenntnis in den Unternehmen durchsetzt. Aber erst zu überlegen und dann zu sammeln ist die einzige Möglichkeit später für die Unternehmen und den Datenschutz den besten Kompromiss zu erreichen.

Was wird aus den Piraten bzw. den Inhalten, die sie populär machten?

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Es ist still um sie geworden. Anfänglich als Revolutionäre betrachtet, die die klassische Parteienlandschaft erschütterten. Bzw. es ist in der politischen Debatte still geworden. Ansonsten machen die Piraten nur noch durch Austritte Schlagzeilen. Und durch Mitgliederschwund.

Bisher haben sie nur bewiesen, das die absolute Basisdemokratie auch durch Technik nicht besser funktioniert. Obwohl die Software, LiquidFeedback, die es ermöglicht, schon eine Hilfe ist.

Und das eine Partei ein einigendes Thema braucht ist nicht neu, aber die Piraten haben bewiesen, dass viele Leute nicht einfach auch viel Impulskraft erzeugen.

Aber wir stehen vor großen Herausforderungen für die nächsten Jahre. Die Art und Weise wie das Internet unsere Gesellschaft formt erfordert eine kompetente Diskussion über die Art wie wir die Privatsphäre, die Freizügigkeit von Geschäften im Internet, Schutz vor großen Internetkonzerne, die die Wirtschaft durch technische Monopole aushebeln.

Die aktuell laufende CEBIT macht es deutlich: es entstehen heute immer schneller neue Techniken, Methoden, deren Folgen nicht sofort erkennbar sind. Beispiel „Big Data“. Früher wurden diese Daten auch schon gesammelt. Aber die Logfiles konnten nicht systematisch ausgewertet werden. Big Data heisst, dass erst jetzt viele Daten verarbeitet werden können. Die Daten selbst liegen aber schon lange vor. Dh. was vor Jahren in den See der Daten geworfen wurde, kann nun systematischer ausgewertet werden.

Wie wird im Rahmen des Datenschutzes mit solchen Sammlungen umgegangen?

Interessant ist auch, dass ganze Branchen Geld mit den Daten von Privatbürgern machen. Aber was erhält der Bürger dafür? Nichts. Es ist wie eine Spende Blut. Man selbst fühlt sich ein wenig benommen, bekommt vielleicht ein Essen, aber die eigentliche Kohle scheffeln diejenigen, die das Plasma dann weiterveräußern. Wie lange sollen Geschäftsmodelle, die auf einen Datenaderlass beruhen noch laufen können? Und wer führt die Diskussion mit Sachverstand an? Solche Diskussionen müssen fachkundig moderiert werden.

Was ist wo noch Recht und Rechtes im Internet? Auch hierzu muss es langsam einen Weg geben, der es erlaubt, Rechtsstaatlichkeit auch im Internet durchzusetzen.

Parteien sollen der politischen Willensbildung dienen. Aber wenn sich keine Partei findet, die sich in diesen Bereichen wirklich auskennt und einmischt, wirds brenzlig.

Die Piraten verlieren auch immer mehr Mitglieder, die auch für einen solche Diskussion zu haben gewesen wären. Wenn die nun für immer aus der politischen Arena verschwinden, geht der Diskussion in diesem Land echt was verloren  – und  das nicht nur ein bunter Haufen – sondern die bunte Diskussion, um Themen, mit denen wir im Alltag offenbar fremdeln, die aber Immer relevanter werden.

Soll es so weitergehen, dass es Unternehmen gibt, die mit großen Investitionen und unter hohem Konkurrenzdruck das Netz dem Nutzer zur Verfügung stellen und die Anbieter von Inhalten dieses einfach kostenlos nutzen können?

Wollen wir zukünftig ein Internet, das wie ein Kabelnetz funktioniert, wo jeder Inhalteanbieter für die Verteilung seiner Daten im jeweiligen Netz bezahlt? Wie soll das Internet zukünftig wirtschaftlich organisiert sein?

Und das sind Themen für die die Piraten sich hätten einbringen können. Manche der Themen, die sich um das Internet ranken sind wie ehemals der Umweltschutz. Zuerst nur von einem Teil der Bevölkerung wahrgenommen und intensiv diskutiert und nun, nach vierzig Jahren allgegenwärtig. Doch wo wäre der Umweltschutz heute ohne Sie?

Kurze Erinnerung: der Umweltschutz war auch geprägt von Katastrophen: die Nuklearkatastrophe von Tschernobyl, die Verseuchung des Rheins durch Ciba-Geigy, und einige weitere beförderten das Thema ebenso. Aber die Kollateralschäden waren enorm. Ohne eine aktive Diskussion sind wir vermutlich dazu verdammt, diese Kollateralschäden zu erleiden, bevor wir das Thema so ernst nehmen, wie es ist.

 

Das agile Versprechen und die Missverständnisse darum

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Immer wieder wird die Idee der Agilität und ihrer Vorzüge für große Unternehmen in den Fokus der Ideen gerückt. Dabei werden immer wieder die erfolgreichen Projekte vorgestellt, die mittels Agilität so viel erreicht haben, und die gescheiterten Wasserfallprojekte auf ihre Schwächen reduziert gegenüber gestellt.

Aber keiner stellt sich die folgenden Fragen:

1. Warum wählen die Beteiligten, obwohl sie durch die Diskussion um die Agilität längst um Ihre Alternativen wissen müssten, immer wieder den „falschen“ Weg?

2. Decken agile Vorgehensweisen wirklich das ganze Projekt – also alle für ein Projekt erforderlichen Phasen und Aktivitäten ab?

Die erste Frage ist einfacher zu beantworten, als es zuerst scheint: die Entscheider für solche Projekte versuchen vor dem Start Informationen zu bekommen, die Ihnen die die Frage nach dem Nutzen und der Höhe des Nutzes beantworten. Keine agile Vorgehensweise kann einem die Kosten für die Umsetzung eines Vorhabens im Vorfeld liefern – höchstens  eine unverbindliche und ungenaue Schätzung.

Aber selbst wenn das Projekt nicht vollständig in Frage gestellt wird, wird doch der Aufwand für die Umsetzung von Features von dem Aufwand abhängig gemacht, die diese erzeugen. Auch hierzu geben die agilen Vorgehensweisen nur dann Auskunft, wenn sich die Featurewünsche in der Größenordnung eines Sprints bewegen.

Je größer die Organisation, desto risikoaverser ist sie. Hierfür bieten die agilen Vorgehensweisen keine hinreichenden Lösungen.

Nicht falsch verstehen: Wasserfallmodelle helfen nur wenig mehr. Aber die Lösung, die diese Vorgehensweisen anbieten, sind nachvollziehbarer in dem Entscheidungsumfeld, in dem diese genutzt werden.

Aber selbst, wenn das alles keine Rolle spielt, was den wichtigsten Unterschied ausmacht, ist die Art und Weise, wie agile Projekte laufen. Die Entscheidung über die umzusetzenden Features macht das SCRUM Team und das anhand des Backlog. In größeren Organisationen kommen solche Entscheidungen nicht aus dem Team sondern vom Management – oft auch gegen den Wunsch des Teams.

Die zweite Frage ist komplexer. Was viele nicht verstehen am agilen Vorgehen ist, dass diese Erfahrungen im klassischen Projektmanagement voraussetzen. Um den Gewinn aus der nicht überbordenden Dokumentation und Erstarrung in Prozessen zu holen, braucht es Menschen, die die Erfahrung haben. Denn was die SCRUM Apologeten immer wieder vergessen: SCRUM ist die Königsklasse der Vorgehensweisen für Entwicklungsprojekte – ohne Erfahrungen in der klassischen Disziplin braucht es sehr viel Training, bis es funktioniert.

Die agilen Idealisten sind auch so tief in das eigene Vorgehen drin, dass sie einen wichtigen Punkt übersehen: die Vorgehensweisen helfen nicht in der Phase der Ideenfindung und der Analyse. Diese Phasen sind sehr wichtig für die Formung von Anforderungen und Ableitungen von Konzepten für die Architektur.

Immer dort, wo agile Vorgehensweisen erfolgreich eingesetzt werden, gibt es ein paar Eigenschaften, die nicht in immer anzutreffen sind:

  • Die Projektbeteiligten arbeiten an einem Produkt das den Hauptgeschäftszweck für deren Firma darstellt.
  • Die Projektbeteiligten arbeiten alle im und kommen aus dem IT Umfeld. Wir hören sehr wenig von agilen Projekten im Bauwesen.
  • Die Projektbeteiligten sind direkt beteiligt und betroffen vom Ergebnis ihres Projektes.

Ein großer Teil der Projekte spielt sich aber in Konzernen ab, die IT nur als eine Querschnittsfunktion betrachten und für die Umsetzung auf Dritte setzen.  Und wie durch ein Wunder sind das auch die Projekte, die immer wieder in die Schlagzeilen kommen.

Alle anderen Argumente zum Vergleich Wasserfall und agile Vorgehensweisen sind ausgetauscht, und brauchen nicht mehr wiederholt werden.

Kategorie: Internet, SCRUM | Tags: ,