Archiv für den Monat: März 2013

Wichtige Mitteilung und Verfahrensanweisung

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Anläßlich der auf uns zukommenden Ostertage hier aktuellen Verfahrensanweisungen für Ostern 2013, herausgegeben vom Bundesamt für Brauchtumspflege:

1. Entgegen den Mitteilungen aus Presse/Funk und Fernsehen wird Ostern nicht verschoben. Dies gilt ebenso für die kirchlichen wie heidnischen Feiertage.

2. Erstmalig wird in diesem Jahr, weiss als Farbe für zu versteckende Ostereier oder andere Gaben zugelassen, wenn diese dem Brauchtum entsprechend im Freien versteckt werden sollen. Die Farbe weiss darf aber nicht mehr als 33% der jeweiligen Oberfläche der Gabe ausmachen. Für Gaben, die nur innerhalb von geschlossenen Räumen versteckt werden, bleibt es beim absoluten Weissverbot.

3. Aufgehoben wird auch die Pflicht zur Verwendung gekochter Eier als Beigaben, wenn diese im Freien platziert werden. Da die Temperaturen niemals 4° Celsuis übersteigen, ist deren Lagerung im Freien analog der Lagerung im Kühlschrank unbedenklich, wenn die auch außerhalb der Osterfeiertage üblichen Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden.

4. Verboten ist die dem Brauchtum wiedersprechende Erstellung und Pflege von Schneemännern. Diese sind endweder deutlich zu Osterhasen umzugestalten oder abzubauen. Die örtlichen Ordnungsämter sind angewiesen, einzugreifen, sobald die Verwechslungsgefahr zu Brauchtümern besteht, die dem Winter zuzuordnen sind und damit der aktuellen Jahreszeit nicht entsprechen.

5. Die Pflicht alle im Freien versteckten Gaben auch zu finden (oder finden zu lassen) wird aufgehoben. Da die Temperaturen auch verderbliche Güter lange frisch halten, können diese auch noch Ostermontag/-dienstag oder an anderen Tagen konsumiert werden. Das Risiko dass sich  Tiere daran vergiften oder Dritte in Mitleidenschaft gezogen werden, ist angesichts der klimatischen Verhältnisse eher gering.

6. Ergänzend zu Nr. 5 gilt daher zusätzlich in diesem Jahr: alle noch versteckten Gaben sind ab Ostermontag 00:00 Uhr Allgemeingut.  Jeder Finder kann diese an sich nehmen. Ein Anspruch an Rückübertragung an den ursprünglich gedachten Empfänger besteht nicht.

Wir vom BAfB wünschen Ihnen frohe Feiertage und dicke Handschuhe.

Kategorie: Internet, Ostern

Darwin Award…

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Für alle,  die die Seite noch nicht kennen, hier: http://www.darwinawards.com.  Diese Seite hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen, die sich sehr dumm angestellt haben, und dabei zu Tode gekommen sind ein kleines Denkmal im Internet zu setzen.

Die meisten Stories sind sehr skurril und grenzen an die Erfindungen durchgedrehter Autoren von zynischen Komödien. Aber die Seite verbürgt sich dafür, nur richtige Meldungen aufzunehmen.

Und heute habe ich eine. Aber keine die für den richtigen Award kandidieren kann, sondern nur eine, die einem eine ehrenhafte Erwähnung einbringt.

Ein besoffener Kölner musste aufs Klo, das aber von seiner Freundin besetzt war. Also stellte er sich kurzerhand an sein Schafzimmerfenster und pinkelte aus dem Fenster. Dabei verlor er das Gleichgewicht und stürzte auf die Strasse (in seine eigene Pisse hoffentlich)… wer es nicht glaubt: http://www.welt.de/regionales/koeln/article114649733/Betrunkener-Mann-stuerzt-beim-Pinkeln-aus-Fenster.html.

Kategorie: Internet, Köln

Scheinheilige und Heuchler

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Es ist grad groß in Mode, sich über die üppigen Gehälter von Vorständen zu beklagen.
Und noch mehr Mode ist es, hierzu Vorschläge zu machen, wie diese zu bezahlen sind.

Diese Diskussion kann man in zwei Teile teilen:
1. Sind es nur die Manager, die sich unheimlicher Reichtümer per Gehaltsbescheid versichern oder gibt es da noch andere?
2. Woran bemisst sich eigentlich, was wer „verdient“? Und wer kann das festlegen?

Wer sagt eigentlich, das Günther Jauch seine 10,5 Millionen pro Jahr wert ist? Immerhin ein Salär von knapp 4.500 Euro je Sendeminute… Warum darf Bastian Schweinsteiger eigentlich 13 Mio Euro pro Jahr einstreichen? Das ist aber immerhin etwas mehr als Heidi Klum und Sebastian Vettel, mit 12 Mio Euro pro Jahr einstreichen können. Immerhin bekommt de Trainer Jupp Heynckes nur 5 Mio Euro. Ohne Prämien. Immerhin schafft es Dieter Bohlen pro DSDS Show auf 1,2 Mio Euro. Übrigens verdient Till Schweiger auch so viel… Dagegen nehmen sich die Gagen der Tatortkommissare von 80.000-120.000 Euro pro Folge minimal aus. Natürlich muss hier auch gefragt werden, ob Peer Steinbrück für einen Vortrag wirklich 25.000 Euro verdient hat.

Ob die alle Wert sind, was die verdienen? Man sollte der Vollständigkeit hier erwähnen, dass unsere Politiker allesamt deutlich, DEUTLICH, drunter liegen. Ungefähr auf dem Niveau eines Vorstandes einer kleinen Genossenschaftsbank, wenns hoch kommt.

Und das bringt uns zur nächsten Frage: Was ist das „richtige“ Salär? Kann es das überhaupt geben? Nun zuerst einmal sollten wir uns ansehen, wie die Gehälter zustande kommen. Bei den Vereinen entscheiden Manager, die mit den Einnahmen des Vereins kalkulieren, wieviel sie einem Spieler geben können. Darüber geben sie dann auch einmal im Jahr den Mitgliedern Auskunft. Die Mitglieder können sich immerhin mit der Abwahl der Manager bedanken, falls sie damit unzufrieden sind.

Wie ist das mit dem Gehalt von Hr. Jauch? Nun hier entscheiden die Leute der ARD drüber. Diese müssen sich aber nicht den Nutzern ihrer Anstalt, den Zuschauern gegenüber rechtfertigen. Im Gegenteil. Wenns mal nicht reicht, wird ne Erhöhung der Gebühren durchgedrückt. Wodurch die nötig wurde und ob das Geld gut angelegt ist, spielt dabei keine Rolle.  Das also gerade Hr. Jauch sich an einer solchen Debatte beteiligt, ist zumindest fragwürdig. Der nutzt die Erhöhung der Gebühren sicherlich um im Hintergrund höhere Gagen raus zuhandeln.

Bei Dieter Bohlen ist es das Kalkül der Verantwortlichen von RTL. Die erhalten immerhin Einnahmen aus Werbung für DSDS und können sich ausrechnen – ob sich das rechnet. Und auch hier sind am Ende die Aktionäre in der Lage, eine solche Entscheidung abzustrafen.

Bei dem Tatort, einen wesentlichen Teil, wenigstens meines Sonntagabends, ist zu beobachten, dass dieser insgesamt immer weniger Kosten darf, obwohl die Ansprüche hier immer sehr hoch sind. Aber vielleicht ist ja auch Hr. Jauch zu teuer, um sich ein richtiges Budget für den Tatort leisten zu können.

Aber was lernen wir daraus? Nun, es gibt wahrscheinlich nicht das gerechte Gehalt. Aber was es geben kann, ist das (in Piratensprech) transparent vereinbarte Gehalt. Nicht kommt nicht im Hinterzimmer aufgrund von guten Beziehungen oder anderer  Methoden zustande, sondern im Rahmen eines Entscheidungsprozesses, der für aussenstehende nachvollziehbar ist. Es würde also überall dort, wo viel Geld von vielen eingesammelt wird um es Einzelnen zu geben, helfen, bei der Festlegung des Gehaltes dieser wenigen Privilegierten die Meinung der Finanzierer einzuholen. Wenn bei Aktiengesellschaften die Aktionäre darüber entscheiden dürfen, würde das schon was bringen. Bei den Anstalten des öffentlichen Rechts könnte man Parlamente der Nutzer für sowas einrichten. Die könnten dann festlegen, was ein Jauch im Jahr für seine Talks wert ist. Ob dann ein gerechtes Gehalt dabei rauskommt ist nicht so wichtig, als das eine Summe herauskommt, die von denen, die die Kosten dafür tragen auch in Ordnung ist. Ich kann damit Leben, dass Hr. Winterkorn 20 Millionen bekommt. Der VW Konzern kann es sich leisten und wenn Winterkorn an dem Erfolg Anteil hat, dann sollte er davon auch ein Teil abbekommen. Das dabei Erfahrungsgemäß immer mehr Geld für den Einzelnen raus kommt, als für der Anteil am Gewinn für den einzelnen VW-Arbeiter ausmacht, ist eigentlich unwichtig, solange die, die das Bezahlen das ok finden.

Zum Schluss: ein Freund von mir wurde nach seinem Studium gleich bei Boeing als Ingenieur angestellt und bekam eine viertelmillion Dollar pro Jahr. Wir waren alle baff. Aber er musste damit auch gleichzeitig akzeptieren, dass ihn Boeing mit einer Kündigungsfrist von 1 Tag wieder loswerden konnte. Er lernte schnell, dass ein Ingenieur von Boeing schon mal die Hälfte seines Gehaltes beiseite legt, weil er immer damit rechnen muss, ein halbes Jahr ohne Job zu sein. So gesehen, ist Gehalt oft auch eine Risikoprämie. Wer also mehr verdienen will, sollte auch bereit sein, mehr Risiken zu tragen.  Der Vergleich hinkt nur ein wenig. Oft freuen sich Leute in höheren Positionen gerade über die Kombination guter Gehälter und Absicherung für alle Risiken. Darin liegt die eigentliche Ungerechtigkeit.

Sich Privilegien mit dem Argument der höheren Belastung und besonderen Leistung zu sichern, dann diese Privilegien auch dann zu erhalten, wenn man weder die höhere Belastung noch die besondere Leistung bringt, ist ungerecht.

Kategorie: politik

Tatortgetwitter…

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Jeden Sonntag gönne ich mir das neudeutsche „Second Screen“-Erlebnis.

Tatort hat eine feste Twitter-Fangemeinde, die sich sehr kritisch mit jeder Wendung der Handlung und allem drumherum eines jeden Tatorts auseinander setzt. Das hat manchmal Witz, ist oft profan und gibt aber zuverlässig die Einstellung wieder, die die reine Einschaltquote nicht wiedergibt.

Gestern hat nun Till Schweiger seinen ersten Tatort geliefert. Und das nicht mal schlecht: es ging actionreich zu, war ein wenig selbstironisch und bis auf eine sehr unglaubwürdig in Szene gesetzte Staatsanwältin, hielten sich die anderen Kreativitäten der Drehbuchschreiber im Rahmen der gängigen Klischees und Formen der aktuellen Krimi-Kunst. Vergleiche mit „Die Hard“ kamen öfter, sind aber falsch: „Die Hard“ war eine auf Spannung und Action ausgelegte Materialschlacht. Tatort will aber mehr: intelligente, knifflige Ermittlerarbeit (zum Mitgrübeln), sozialkritische Realitätsaufarbeitung (für den Bildungsauftrag) und gebrochene Ermittlerfiguren (für das „Leute wie Du und Ich“-Gefühl) in kritischen Privatlebensituationen (für das „Die kochen auch nur mit Wasser“-Gefühl) zeigen.

Damit kann man sich deutlich schlimmer verheben, als der Tatort gestern. Aber die Twittergemeinde lästerte mehr oder weniger nur an Schweiger rum. Dabei sei hier mal eine Lanze für den Herrn gebrochen: er hat versucht, den Redakteuren beim ARD mal ein wenig mehr Freiheiten abzuluchsen, als den Schreiberlingen sonst im Tatort gewährt werden. Mehr Experiment im Tatort führt automatisch auch zu mehr „Schwund“. Nicht jede kreative Idee ist auf der Mattscheibe auch noch cool.

Aber wenn das nun endlich dazu führt, dass mehr experimentiert wird, dann war das gestern tatsächlich ein guter Tatort, einer nämlich der allen Tatortschreibern mehr Freiheiten gibt.

Ich freue mich auf Borowski, ärgere mich inzwischen über Münster, weil der Handlung nur noch gegen Humor tauscht und sah mal die Lindholm gern. Ich finde die Rostocker Kollegen des Polizeirufs sehr gut, hab noch nie was mit den Berlinern anfangen können. Auch bei Borowski und den Rostockern twittere ich, aber da aus der Lust am Teilen. Bei den anderen um mich zu amüsieren.

 

Kategorie: Internet

Elend der Orientierungslosigkeit…

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Es scheint fast ein Jahrhundert her, dabei sind es gerade mal 12 Jahre, als ich das erste Mal auf der Cebit war und dort ein Spektakel ungeheuren Ausmaßes miterlebte. Jeder musste mit seinem Stand und seine Produkte dort vertreten sein, es gab jede Menge Eimer, in die man seine Visitenkarte packte und jede Menge Termine mit gut gekleideten, total hippen Leuten, die die neue eierlegende Wollmilchsau vermarkten wollten (richtige Erfinder traf man damals selten, ebensowenig wie Leute mit echten Branchenkenntnissen). Und irgendwie fragte man sich schon damals, was ist das für ein Zirkus?

Mein Freund hatte am Stand von Siemens seinen Dienst zu verrichten, gleich gegenüber dem Stand von T-Mobile. Der T-Mobile Stand war in Kooperation mit Viva (seit wann ist Viva nicht mehr auf der Cebit oder anders herum, was wollten die eigentlich jemals da?) offenbar angetreten, alle umliegenden Hallen zu beschallen. Mein Freund hatte eine harte Woche neben den kreischenden Teens und den lärmenden Bands. Nicht das es ansonsten leise zuging – jeder Stand machte irgendwie Tamtam… Die Mischung hats dann auch nicht besser gemacht.

Und was kam bei einem solchen Cebit Besuch raus? Vertriebskontakte. Und meist nicht mal das. Oft waren enttäuschende Folgemeetings die Konsequenz, in der die vollmundigen Messeversprechungen langsam den Fakten wichen.

Aus meiner Sicht hat sich bis heute nicht viel an der Situation geändert. Die Cebit war damals eine Messe ohne Profil, und ist es bis heute geblieben. Wenn die Veranstalter von mehr Qualität statt von Quantität schwärmen ist das in der Tat zu begrüßen, aber es fehlt immer noch die Lösung zur Frage: welche Qualität strebt die Cebit an? Wer soll sich dort heimisch fühlen? Die Jungs von IBM? Die unzähligen Softwareschmieden? Startups, die zwischen beiden Welten pendeln? Die Mobilfunker, die gerade erst Barcelona hinter sich haben?

Wenn nun die Veranstalter sagen, sie haben eine höhere Entscheiderdichte, und mit dem Schwerpunkt auf Startups sind sie auf dem richtigen weg, klingt es für mich wie eine Presserklärung eines Startups im Abschwung des Internethype vor 12 Jahren.  Die haben sich nicht geändert.

Kategorie: Internet

10 goldene Management-Regeln

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Die folgenden Regeln sind für alle diejenigen, die entweder eine Managementposition mit Personalverantwortung innehaben oder diese anstreben.

1. Wofür tragen Sie die Verantwortung

Entgegen den Unterlagen, die mit der Anstellung kamen, tragen Sie keinerlei Verantwortung für Ihr Personal. Das gilt in zweierlei hinsicht: sie müssen sich a) nicht um das Befinden Ihrer Mitarbeiter kümmern oder sich darum bemühen es zu verbessern und b) auch nicht Fehltritte ihrer minderbemittelten Untergebenen gegenüber anderen vertreten. Die einzige Personale, für die Sie vollen Einsatz zeigen müssen, sind Sie selbst und Ihre eigene Karriere. Es ist durchaus opportun, ihre Mitarbeiter für dieses Ziel zu opfern.

2. Information ist die einzige Währung die zählt

Gehen Sie sparsam mit Informationen um. Diese sind die eigentliche Währung, die man in einem Unternehmen gegen alle möglichen Leistungen tauschen kann. Dies ist aber nur solange der Fall, wie die Information neu ist und erst wenigen bekannt. Je älter oder weiter verbreitet (oder beides), desto wertloser ist diese Gut. Aber keine Sorge, es ist nicht so knapp wie richtiges Geld. Mit Ihrem Zugang zu Management Meetings erhalten Sie jedes Mal einen neuen Bestand an verwertbaren Informationen. Diese nur dann weiter zu geben, wenn es Ihnen nützt ist Ihre eigentliche Aufgabe.

3. Organisieren Sie Ihre Unschuld

Treffen Sie Entscheidungen niemals allein. Sorgen Sie dafür, dass Sie entweder einen anderen Manager mit „eingebunden“ haben, und fesseln Sie ihn damit gleichermaßen an der Entscheidung und deren Konsequenzen. Wenns schlecht läuft, müssen Sie und Er gehen. Wenn nicht, teilen Sie zwar den Erfolg, aber das ist immerhin besser als gar keinen Erfolg. Die große Kunst allerdings ist es, die Verantwortung in ein Gremium zu verlegen. Dieses Gremium bekommt Entscheidungsvorlagen, die dann zwischen dem, der die Entscheidung braucht und dem Gremium solange hin und her wechseln, bis entweder der Grund für die Entscheidung entfällt, oder derjenige der Sie braucht das Unternehmen verlassen hat. Sollte es dennoch mal zu einer Entscheidung kommen, erstellen sie keine Protokolle. So sind zwar der Nachwelt die einzelnen Vorschläge, die an das Gremium heran getragen wurden überliefert, aber nie, für welchen Vorschlag man sich nun entschieden hat. Das gibt Raum für spätere Dementis. Sie brauchen sich deshalb nicht zu schämen, die anderen im Gremium werden ähnlich vorgehen wollen.

4. Immer im Bild aber nicht informiert

Lassen Sie sich über alles, was passiert regelmäßig Statuberichte geben. Fordern sie kurze Statusberichte an, die man in maximal 2 min gelesen und verstanden haben muss. Laden Sie jedem Mitarbeiter, der kritische Sachverhalte oder gar rote Ampeln in die Berichte einfügt zu Detailgesprächen ab 20 Uhr ein, gern auch vor sieben Uhr morgens.  Das prägt auch beim Mitarbeiter die entsprechende Kultur für den richtigen Status. Da die meisten Aufgaben Ihrer Mitarbeiter nicht so einfach sind, kommt dabei immer eine wichtige Information unter die Räder. Und mit dem Fehlen dieser Information können Sie sich immer rausreden.

5. Sachkompetenz ist was für Spinner

Und Sie sind ja noch gut bei Trost, daher ist es nicht wichtig, ob Sie sich in der Materie, über die Sie entscheiden, auskennen. Gesunder Menschenverstand muss reichen. Wenn nicht, war die Entscheidungsvorlage falsch. Merken Sie sich das: Sie können immer jeder Sachkompetenzdebatte entgegen treten mit folgenden Aussagen:

„Das kann ich so nicht nachvollziehen, bitte bessern Sie das nach!“

„Warum stehen hier Anführungsstriche und dort nicht?“

„Hier fehlt mit xxx (setzen Sie hier alles ein, was sie vermissen)!“

Wichtig auch: wenn Ihre Mitarbeiter etwas bearbeiten, schreiben diese ihnen lästigerweise oft Statusberichte (meistens auf Ihre Anforderung, siehe auch Pkt 4) . Fordern Sie immer wieder knappe knackige Formulierungen. Ihre Mitarbeiter werden schnell verstehen, welche Art von „Neusprech“ sie einsetzen müssen. Diese kryptischen Formulierungen werden nach Wochen zu Geheimbotschaften in Klartext. Jeder kann sie lesen aber keiner verstehen. Dieses Neusprech ist dann auch eine gute Basis für Ihre guten Dementis.

6. Holen Sie sich nie Rat von Ihren Mitarbeitern

Das wäre ja noch schöner. Nur weil der Kerl oder die Olle schon seit Jahren den Job macht, hat die oder der noch lange nicht so viel Ahnung wie sie! Bloss nicht Fragen, sondern immer mit dem Brustton der Überzeugung reden, was ihnen gerade einfällt. Und wenn es doch mal falsch war – kein Problem. Soweit es in einem Management Meeting war, oder einem anderen geschlossenen Kreis unter Kollegen, erfahren Ihre Mitarbeiter ohnehin nur das, was Sie ihnen erzählen. Und da es ihren Kollegen im Management ähnlich ergeht, werden die Sie im Notfall auch  nicht verpetzen.

7. Zeitdruck schafft Ruhe

Setzen sie alle Termine mit ihren Mitarbeitern so kurz wie möglich an. Mindestens jedoch kürzer als die Mitarbeiter es für sinnvoll halten. Setzen Sie sie unter Druck, in kurzen Stichworten zu sprechen um Sie zu informieren. Damit sind die Leute genauso schnell aus Ihrem Büro wie sie reinkommen sind, und sie können sich endlich wieder der Kontaktpflege und ihrer Karriere widmen.

8. Gezielte Widersprüchlichkeit

Schaffen Sie ein wenig Spannung und Unsicherheit unter ihren Mitarbeitern, in dem Sie immer wieder widersprüchlich agieren. Diese Unsicherheit ist hilfreich, weil ihre Mitarbeiter dann mehr Zeit brauchen um zu erkennen, was sie wollen, und dabei oft auch falsch liegen. Das hilft bei der jährlichen Gehaltsbesprechung, bei Feedback (immer wieder gern genommen „Sie müssen mehr Stakeholder Management betreiben!“, „Sie müssen sich mehr in den Empfänger ihrer Botschaft hineinversetzen!“, „Sie müssen besser zuhören, damit Sie verstehen, was ihr Gesprächspartner von ihnen will!“). Beispiel für sowas ist immer der Klassiker: sprechen Sie an, dass Sie für offene Kommunikation sind, und falten sie den Ersten, der sich Ihnen gegenüber offen ausdrückt vor der Mannschaft zusammen. Sie werden sehen, das wirkt Wunder!

9. Der Erfolg der Anderen ist Ihrer!

Sollte doch mal einer ihrer Mitarbeiter eine gute Idee haben, die wider Ihrer Erwartung erfolgreich ist, können Sie sich immer noch als stolzer Vorgesetzter in Position bringen, der seinen Mitarbeiter in allen Belangen beraten und unterstützt hat. Aber machen Sie sich keine Sorgen: im Erfolgsfalle werden in der Regel ohnehin nur die Unbeteiligten ausgezeichnet. Und wenn Sie bis hierhin alles richtig gemacht haben, sind Sie so unbeteiligt, dass Ihnen die Auszeichnung garantiert ist.

10.  Der Homo oeconomicus ist sinnlos

Befreien Sie sich vom Zwang rational zu sein. Der wahre Erfolg liegt in der Verwirrung. Je weniger Ihre Kollegen (und Konkurrenten) Sie einschätzen können, umso besser.  Je näher Sie der Verhaltensweise eines autistischen Psychopathen kommen, umso besser. Das macht Sie unabhängig von menschlichen Interaktionen, die nur zu unangemessenen Vertraulichkeiten führen können und gibt ihnen die Freiheit sich jederzeit für das was ihnen in den Sinn kommt zu entscheiden. Und da eh kein Sinn in Ihren Handlungen und Entscheidungen liegt, ist jede wohlformulierte Antwort zur Frage „Warum?“, und sei sie noch so haarsträubend, richtig, solange Sie sie nur gut verkaufen. Aber das können Sie,  sonst wären Sie nicht in Ihrer Position.