Radfahrer vs. Autofahrer? Hat diese Debatte Sinn?

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Verkehr in Berlin: Wie ein Radfahrer einen Unfall verursacht | Berlin – Berliner Zeitung.

Der Artikel in der Berliner Zeitung erregt die Gemüter.

Aber das zu Unrecht.

Ich fahre seit mehr als 15 Jahren jeden Tag mit dem Fahrrad ins Büro. Dabei habe ich in Berlin regelmäßig pro Tour 10 km quer durch die Stadt zurückgelegt.

Glaubt man den Statistiken bin ich damals, vor 15 Jahren ein Einzelfall gewesen. Bis heute haben sich die Verhältnisse verändert. Der Anteil derer, die es mir gleich tuen, hat sich in Berlin verdoppelt.

Damit muss auch ein Umdenken einher gehen. Auf Seiten der Radfahrer muss klar werden, dass Regeln tatsächlich nicht optional sind. Regelkonformität ist der Preis für sichereres tägliches Teilnehmen am Strassenverkehr – klingt langweilig aber ist leider so.

Auf Seiten der Autofahrer muss aber auch klar sein, dass Fahrräder nicht nur häufiger vorkommen, sondern gleichberechtigt am Verkehr teilnehmen dürfen.

Um für die Städte die Situation beherrschbar zu machen, muss aber auch ein Umdenken stattfinden, was die Planung von Verkehrswegen angeht. Das Auto repräsentiert nur noch ein Drittel der Verkehrsteilnehmer. Nicht mehr die absolute Mehrheit. Regeln und Verkehrsgestaltung darf daher nicht mehr nur auf die Autofahrer abgestellt werden.

In Köln und Bonn ist man den Weg gegangen Fahrradwege zu forcieren und entsprechende Ampelschaltungen an den steigenden Fahrradverkehr anzubinden. Mit einer interessanten Konsequenz: die Beachtung der Verkehrsregeln wird auch unter Radfahrern besser.

Die Diskussionsbeiträge zu dem o.g. Artikel der Berliner Zeitung läßt vermuten, dass der Grabenkriegerrhetorik beider Lager lange Zeit noch die Bühne gehören wird. Vernunft ist auf beiden Seiten im Moment selten oder eher schweigend vertreten.

 

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