Kalter Entzug – wie das Drama begann.

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Am Montag begann mein Smartphone zu spinnen. Es schien sich aufgegangen zu haben. Reagierte langsam auf Eingaben oder gar nicht. Nach einer Weile reagierte es gar nicht.

Voller Panik wandte ich mich an den Service. Der vermutlich Vierzehnjährige hinter dem Schalter schaute bedächtig auf mein Gerät, so als würde ein Juwelier ein defektes Faberge-Ei untersuchen.

„Ich werde es erstmal entlasten“ sprach der Guru des Supports. Und dann löste er den Reset aus. Nicht, das ich das nicht auch schon getan hätte, aber der Habitus verriet, er hatte WIRKLICH AHNUNG.

Und nachdem sich das so entlastete Smartphone nicht von seiner stoischen Ruhe abbringen lassen wollte, kam der nächste unvermeidliche Schritt der Auskünfte, die dem Kunden beim Support ereilen:
„Oh,oh. Das müssen wir wohl einschicken. Dauert mindestens 10 Tage.“
„Aber das ist mein Telefon! Gibt es keine Möglichkeit, das zu beschleunigen?“
„Nein. “
„Ich bleibe also 10 Tage ohne Smartphone?“
„Mindestens.“

Die Informationen sanken langsam in mein Bewusstsein. Zuerst hörte es sich nicht so schlimm an.

Später auf dem Fahrrad begann der Prozess des Vermissen: keine Musik oder Hörbuch als Unterhaltung während der Fahrt auf der B9.

Auch kein Podcast zum Einschlafen.

Und Aufwachen musste mit nur einem Wecker funktionieren – der zweite würde erstmal in den ewigen Supportgründen verschwinden.

Und mal kurz eine Runde Carcassonne zwischendurch? Auch nicht.

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